Einfache Sprache

Scoring bei der SCHUFA Das Score-Verfahren erklärt

Bonität & Scoring
Menschen als Icons

Scoring erklärt - Hier geht‘s zum Score-Simulator

Die sieben wichtigsten Score-Faktoren – in sieben Schritten simuliert: Das ist der Score-Simulator.

Was ist Scoring Und warum ist es sinnvoll?

Scoring bedeutet, dass anhand von Erfahrungen aus der Vergangenheit Prognosen für die Zukunft erstellt werden.

Beim Bonitäts-Scoring geht es um die Frage, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Person ihren Zahlungen nachkommt. Das ist eine sehr wichtige Information für Unternehmen oder Banken. Es hilft dabei, datenbasiert zu entscheiden, ob ein Kredit oder ein Kauf auf Rechnung zustande kommt. So wird das Risiko eines Zahlungsausfalls minimiert.

Ohne Bonitätseinschätzung müsste ein finanzielles Ausfallrisiko auf alle Verbraucherinnen und Verbraucher umgelegt werden. Viele Produkte, Dienstleistungen und Kredite wären wahrscheinlich teurer – für uns alle. Zahlreiche Geschäfte würden sehr viel länger dauern. Sie müssten eventuell – wie in anderen Ländern obligatorisch – extra eine teure Kreditausfallversicherung für ein Darlehen abschließen. Bequeme Zahlungsoptionen wie „Kauf auf Rechnung“ im Internet würde es wohl in der jetzigen Form kaum geben. Viele Online-Bestellungen würden Tage zur Abwicklung benötigen – heute passiert das in Sekunden.

Warum brauche ich einen SCHUFA-Score?

Das zeigt sich am besten an einem Beispiel: Sie sind auf der Suche nach einem neuen Fernseher, entdecken im Internet ein gutes Angebot, geben Ihre Daten ins Bestellformular ein und bestellen auf Rechnung. Jetzt ist es allerdings nicht so, dass Sie den Fernseher automatisch erhalten. Denn der Anbieter wird in den allermeisten Fällen vorher Ihre Kreditwürdigkeit überprüfen – zum Beispiel bei der SCHUFA.

Wir übermitteln dem Unternehmen dann Ihren SCHUFA-Branchenscore. Zum Beispiel den für Banken oder Handel. Dieser Prozentwert ermöglicht dem Unternehmen eine Einschätzung, wie wahrscheinlich es ist, dass Sie Ihre Rechnung auch bezahlen. In der Regel kombiniert das Unternehmen diesen Wert dann auch noch mit eigenen Daten. Zum Beispiel: Sind Sie dort bereits Kunde? Wenn ja – haben Sie ihre Rechnungen bisher immer ordnungsgemäß bezahlt? Dieses Prinzip funktioniert bei vielen Unternehmen und auch bei Banken oder beim Leasing-Anbieter.

Ist Scoring überhaupt erlaubt?

Ja, beim Scoring müssen Auskunfteien sehr viele rechtliche Vorgaben beachten, die unter anderem in der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) oder im Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) geregelt sind.

Wichtig: Score-Werte zu einer Person werden nur übermittelt, wenn das anfragende Unternehmen ein berechtigtes Interesse hat. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Vertrag zustande kommen soll.

Um SCHUFA-Vertragspartner zu werden, müssen Unternehmen zahlreiche Anforderungen – unter anderem auch die der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) – erfüllen. Diese werden daher vor einer Aufnahme und Anbindung an die SCHUFA intensiv durch uns geprüft.

Scoring-Verfahren: Wie funktioniert die Score-Berechnung?

Generell speichert die SCHUFA Informationen über das bisherige Zahlungsverhalten von Verbraucherinnen und Verbrauchern und erstellt daraus einen Score-Wert.

Im Detail berücksichtigt die SCHUFA zum Beispiel, ob in der Vergangenheit bereits Kredite beantragt und vertragsgemäß zurückgezahlt wurden. Oder ob die Rechnung für bestellte Waren beglichen wurde.

Dabei gilt: Je mehr relevante Informationen analysiert werden können, desto genauer ist der Score. Und umso verlässlicher wird die tatsächliche Kreditwürdigkeit abgebildet. Das ist auch der Grund, warum Verbraucherinnen und Verbraucher, die gerade vertragsgemäß einen Kredit abbezahlen, über einen höheren Score verfügen können, als Personen, die gar keine Kreditverpflichtungen haben – und über die auch sonst keine Daten vorliegen.

Scoring erklärt mit der SCHUFA: Was ist Bonitäts-Scoring und wie funktioniert dieses?

Viele wissen nicht, wie Scoring genau funktioniert und welche Rolle Scores in unserem Alltag spielen. Diese und viele andere Fragen beantworten wir in diesem Erklärvideo.

Daten zur Identifizierung

Wichtig für die eindeutige Identifizierung:

  • Vor- und Zuname
  • Geburtsdatum
  • Adresse / evtl. Voranschriften

Daten zur Scoreberechnung

Wichtig für die Score-Berechnung:

  • Girokonto
  • Kreditkarte
  • Bürgschaft
  • Ratenkredit
  • Mobil-Leasing / Mietkauf
  • Anfrage zu Girokonto, Anfrage zu Kreditkarte, Anfrage Bürgschaft
  • Anfrage zum Kredit, Anfrage zum Mobil-Leasing / Mietkauf
  • Vertrags- und Kreditlaufzeiten

Negativeinträge

Daten zu nichtvertragsgemäßem Verhalten:

Neben den sogenannten Positivinformationen gibt es die deutlich selteneren Infos mit negativer Auswirkung, also Daten zu nichtvertragsgemäßem Verhalten

  • unbezahlte Raten oder Rechnungen
  • gekündigte Kredite und Girokonten mit Dispokredit, bei denen ausstehende Beträge nicht bezahlt wurden
  • titulierte und anerkannte Forderungen
  • Informationen aus Schuldnerverzeichnissen und Insolvenzbekanntmachungen
  • Abgabe einer eidesstattliche Versicherung
  • Haftbefehl zur Erzwingung der Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung

Daten, die nicht vorliegen

Die SCHUFA hat keine Informationen zu:

  • Familienstand
  • Religion
  • Nationalität
  • Gehalt oder Vermögen

Warum veröffentlicht die SCHUFA die Score-Formel nicht?

Die Score-Berechnung muss in Teilen immer ein Geschäftsgeheimnis bleiben, damit das Ergebnis auch aussagekräftig ist. Denn: Läge das Berechnungsmodell völlig offen, könnte der Score manipuliert werden und hätte so keinen Wert mehr.

Gut zu wissen: Die Formel zur Berechnung des Scores ist der zuständigen Datenschutzbehörde bekannt und wird von ihr und unabhängigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kontrolliert:

  • Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (Fachbereich Mathematik, Ingenieurwissenschaften)
  • Frankfurt University of Applied Sciences; Frankfurt (Fachbereich Informatik)

Außerdem unterliegen all unsere Score-Berechnungen der DS-GVO, der Datenschutzgrundverordnung.

Was beeinflusst den Score?

Zahlungsstörungen, nicht erfüllte Zahlungsverpflichtungen und offene, unbestrittene Forderungen.

Wichtig zu wissen: Eine einfache Zahlungserinnerung oder gar eine um wenige Tage verspätete Zahlung wird der SCHUFA nicht gemeldet.

Hier gibt es konkrete Vorgaben: Bevor Informationen über eine Zahlungsstörung den Weg zur SCHUFA finden, müssen zwei Mahnungen geschickt worden sein. Zwischen der ersten und der zweiten Mahnung müssen mindestens vier Wochen liegen. Der Gläubiger muss den Schuldner über eine mögliche Meldung an eine Auskunftei unterrichtet haben. Nur wenn der Forderung nicht widersprochen wurde, kann dann nach Verstreichen der letzten Frist die Information an die SCHUFA gemeldet werden. Wir speichern Informationen auch dann, wenn eine Forderung durch ein rechtskräftiges Urteil festgestellt wurde oder für die Forderung ein Schuldtitel vorliegt. Ein Schuldtitel ist meist eine Bestätigung – zum Beispiel durch ein Gericht – dass jemand bei einem Gläubiger Schulden hat und dazu verpflichtet ist, diese zu begleichen.

Wenn ein Vertragsverhältnis aufgrund von Zahlungsrückständen fristlos gekündigt wird, kann das auch gemeldet werden – vorausgesetzt, der Gläubiger hat den Schuldner in dem Fall vorab über den möglichen Hinweis an eine Auskunftei informiert.

Eine konkrete Kreditanfrage zeigt, dass ein Abschluss erfolgen soll.

Zum Beispiel für Kreditkarten, Darlehen, Girokonten oder für Produkte und Dienstleistungen, bei denen ein Anbieter in finanzielle Vorleistung geht. Diese Anfragen werden für zwölf Monate gespeichert und fließen in die Score-Berechnung ein.

Die Logik dahinter ist statistisch begründet: Je mehr Anfragen nach Krediten von einer Person gestellt werden, desto höher ist in der Regel ihr Finanzbedarf. Damit steigt das Risiko, Zahlungsverpflichtungen nicht mehr komplett zu erfüllen.

Kreditanfragen sind aber unbedingt zu unterscheiden von den Konditionenanfragen. Bei Konditionenanfragen vergleichen Sie einfach verschiedene Finanzierungsangebote am Markt. Diese werden im Scoring natürlich nicht berücksichtigt.

Das sagt Ihre Kredithistorie aus.

Das Vertrauen in die zukünftige Zahlungsfähigkeit ist im Allgemeinen umso höher, je aussagekräftiger die Kredithistorie ist. Zumindest dann, wenn es bisher nicht zu Zahlungsstörungen gekommen ist.

Die Aufnahme eines Ratenkredits bedeutet in der Regel eine zusätzliche finanzielle Belastung. Diese Information wird bei der Score-Berechnung berücksichtigt. Besonders ins Gewicht fällt, wenn zeitnah mehrere Kreditverpflichtungen hintereinander eingegangen werden – vielleicht sogar bei unterschiedlichen Anbietern.

Zusammengefasst: Die vertragsgemäße Rückzahlung eines Darlehens wirkt sich auf jeden Fall positiv aus. Eine längere positive Kredithistorie führt zu einem höheren Scoring. Der Score kann bei einem laufenden Kredit sogar besser sein als ganz ohne Darlehen.

Der Dreh- und Angelpunkt in der Berechnung: Es geht immer um Informationen über den verantwortungsbewussten Umgang mit eingegangenen Zahlungsverpflichtungen.

Kreditnutzung: Eine Vielzahl von Kreditverträgen wirkt sich auf Ihren Score aus.

Statistisch haben Sie durch die notwendigen Rückzahlungen nämlich weniger Geld zur Verfügung. Auch das Volumen der Kredite, die monatliche Gesamtbelastung und die Laufzeit spielen eine Rolle. Im Zeitverlauf, also, wenn klar wird, dass Sie die Verträge ordnungsgemäß erfüllen, verbessert sich Ihr Score wieder.

Herangezogen werden für die Berechnung sowohl Ratenkredite als auch die Anzahl der Kreditkarten sowie die Betragshöhe und Laufzeit der abgeschlossenen Ratenkredite. Je höher die Anzahl und damit die Belastung durch Verträge und Anfragen mit Rückzahlungsverpflichtung ist, desto höher ist die statistische Wahrscheinlichkeit, dass es zu Zahlungsstörungen kommt.

Weitere Informationen zum Scoring aus dem Themenportal

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf

Ihre Ansprechpartner

SCHUFA Privatkunden ServiceCenter

Postfach 103441
50474 Köln
meineschufa@schufa.de
Tel.: +49 611 9278-0
Mo. - Fr. 08 - 19 Uhr