Bei der Entwicklung des Score-Simulators haben uns von den Prinzipien der Erklärbarkeit und Verständlichkeit leiten lassen. Wir wollen das Scoring so einfach wie möglich rüberbringen, damit möglichst viele Menschen sich mit dem Thema befassen – so fordert es auch die Verbraucherpolitik.
Während der Entwicklung haben wir das Tool immer wieder mit Proband:innen vertestet. In der Realität können je nach Branche bis zu 20 Faktoren in die Berechnung des Scores einfließen. Beim Score-Simulator haben wir verschiedene Varianten mit mehr und komplizierteren Fragen ausprobiert. Schließlich haben wir uns für 7 Fragen entschieden. Warum? Mehr Fragen waren den Proband:innen ohne finanzielle Vorkenntnisse zu komplex. Teils müsste man in persönlichen Unterlagen nachschlagen. Oder wüssten Sie direkt, wie hoch der Betrag ist, den sie monatlich insgesamt zurückzahlen, wenn sie mehrere Ratenkredite abgeschlossen haben? Sie haben nicht zu Ende gespielt und konnten die Einflüsse der einzelnen Faktoren nicht nachvollziehen.
Heute gehen wir noch einen Schritt weiter und veröffentlichen erstmals die 13 wichtigsten Faktoren, die im SCHUFA-Scoring eine Rolle spielen.
Score-Faktor 1: Das Alter Ihres ältesten Girokontos
Die Eröffnung eines Girokontos ist häufig der erste Schritt ins Finanzleben. In der Regel wird ein Girokonto mit einem Dispokredit angeboten. Die Dauer, wie lange man das Girokonto hat, steht also auch für die Länge der eigenen Kredithistorie. Die Zahlungsfähigkeit einer Person ist in der Regel erst im Laufe der Zeit zu erkennen. Je älter ein Konto ist, desto länger und deutlicher hat man bewiesen, dass man finanziellen Verpflichtungen nachkommt. Das zeigt auch die Statistik: Ein Konto, das der SCHUFA schon lange bekannt ist, verbessert den SCHUFA-Score.
Score-Faktor 2: Die Anzahl Ihrer aktuellen Kreditkarten
Kreditkarten sind ein Vertrauensbeweis der Bank in die Zahlungsfähigkeit ihrer Kund:innen. Sie werden mit einem Verfügungsrahmen angeboten. Dies kann eine finanzielle Belastung darstellen. Noch stärker ist der Effekt bei mehreren Kreditkarten. Aus diesem Grund wird die Anzahl an Kreditkarten im SCHUFA-Scoring berücksichtigt. Die Statistik zeigt: Die Nutzung von mehr als zwei Kreditkarten führt zu mehr Zahlungsausfällen. Das kann den Score senken. Ideal für den Score sind in der Regel ein bis zwei Kreditkarten.
Score-Faktor 3: Die Anzahl der Kreditkartenanfragen im vergangenen Jahr
Kreditkarten bedeuten, wie der Name sagt, auch: Kredite. Wenn eine Kreditkarte beantragt wird, dann informieren sich Banken über die Bonität der Person, die eine Karte wünscht. Die Anfragen nach einer Bonitätsinformation werden im SCHUFA-Datenbestand gespeichert. So können Sie auch selbst erkennen, wer sich über Ihre Bonität informiert hat. Werden pro Jahr viele neue Kreditkarten beantragt, zeigt die Statistik, dass es häufiger zu Zahlungsausfällen kommt. Aus diesem Grund verschlechtert es den Score, wenn man in den vergangenen 12 Monaten viele Kreditkarten beantragt hat. Wichtig zu wissen: 12 Monate nach dem Antrag wird die Information über eine Bonitätsanfrage gelöscht und der Score wird wieder besser.
Score-Faktor 4: Die Anzahl Ihrer laufenden Kredite
Die Aufnahme von Ratenkrediten bedeutet in der Regel eine zusätzliche finanzielle Belastung. Das heißt, dass danach weniger Spielraum für weitere finanzielle Zusatzbelastungen besteht. Daher sinkt auch der Score. Besonders ins Gewicht fällt, wenn zeitnah mehrere Kreditverpflichtungen hintereinander eingegangen sind. Dies kann den Score zunächst verschlechtern. Die Rückzahlung verbessert den Score im Laufe der Zeit aber wieder. Nachdem der Kredit vollständig bezahlt wurde, kann der Score sogar besser sein als vor der Aufnahme des Kredits.
Score-Faktor 5: Die Höhe der monatlichen Ratenkreditbelastung
Auch die Höhe der monatlichen finanziellen Belastung spielt für den SCHUFA-Score eine Rolle. Je höher die Belastung, desto stärker kann der Ratenkredit den Score verschlechtern.