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Diese 13 wichtigen Score-Faktoren sollten Sie kennen

Was beeinflusst meine Bonität? Über welche Faktoren kann ich meinen Score beeinflussen? Hier veröffentlichen wir die 13 wichtigen Faktoren.

Was beeinflusst den SCHUFA-Score? Über diese Frage wurde oft spekuliert. Aus diesem Grund hat die SCHUFA 2022 den Score-Simulator veröffentlicht. Der SCHUFA Score-Simulator erklärt die Grundprinzipien der Bonitätsberechnung der SCHUFA. In sieben Schritten werden die wichtigsten Faktoren abgefragt, die die Kreditwürdigkeit beeinflussen.

Score-Simulator

Scoring erklärt - Hier geht‘s zum Score-Simulator

Die sieben wichtigsten Score-Faktoren – in sieben Schritten simuliert: Das ist der Score-Simulator.

Bei der Entwicklung des Score-Simulators haben uns von den Prinzipien der Erklärbarkeit und Verständlichkeit leiten lassen. Wir wollen das Scoring so einfach wie möglich rüberbringen, damit möglichst viele Menschen sich mit dem Thema befassen – so fordert es auch die Verbraucherpolitik.

Während der Entwicklung haben wir das Tool immer wieder mit Proband:innen vertestet. In der Realität können je nach Branche bis zu 20 Faktoren in die Berechnung des Scores einfließen. Beim Score-Simulator haben wir verschiedene Varianten mit mehr und komplizierteren Fragen ausprobiert. Schließlich haben wir uns für 7 Fragen entschieden. Warum? Mehr Fragen waren den Proband:innen ohne finanzielle Vorkenntnisse zu komplex. Teils müsste man in persönlichen Unterlagen nachschlagen. Oder wüssten Sie direkt, wie hoch der Betrag ist, den sie monatlich insgesamt zurückzahlen, wenn sie mehrere Ratenkredite abgeschlossen haben? Sie haben nicht zu Ende gespielt und konnten die Einflüsse der einzelnen Faktoren nicht nachvollziehen.

Heute gehen wir noch einen Schritt weiter und veröffentlichen erstmals die 13 wichtigsten Faktoren, die im SCHUFA-Scoring eine Rolle spielen.

Score-Faktor 1: Das Alter Ihres ältesten Girokontos

Die Eröffnung eines Girokontos ist häufig der erste Schritt ins Finanzleben. In der Regel wird ein Girokonto mit einem Dispokredit angeboten. Die Dauer, wie lange man das Girokonto hat, steht also auch für die Länge der eigenen Kredithistorie. Die Zahlungsfähigkeit einer Person ist in der Regel erst im Laufe der Zeit zu erkennen. Je älter ein Konto ist, desto länger und deutlicher hat man bewiesen, dass man finanziellen Verpflichtungen nachkommt. Das zeigt auch die Statistik: Ein Konto, das der SCHUFA schon lange bekannt ist, verbessert den SCHUFA-Score.

Score-Faktor 2: Die Anzahl Ihrer aktuellen Kreditkarten

Kreditkarten sind ein Vertrauensbeweis der Bank in die Zahlungsfähigkeit ihrer Kund:innen. Sie werden mit einem Verfügungsrahmen angeboten. Dies kann eine finanzielle Belastung darstellen. Noch stärker ist der Effekt bei mehreren Kreditkarten. Aus diesem Grund wird die Anzahl an Kreditkarten im SCHUFA-Scoring berücksichtigt. Die Statistik zeigt: Die Nutzung von mehr als zwei Kreditkarten führt zu mehr Zahlungsausfällen. Das kann den Score senken. Ideal für den Score sind in der Regel ein bis zwei Kreditkarten.

Score-Faktor 3: Die Anzahl der Kreditkartenanfragen im vergangenen Jahr

Kreditkarten bedeuten, wie der Name sagt, auch: Kredite. Wenn eine Kreditkarte beantragt wird, dann informieren sich Banken über die Bonität der Person, die eine Karte wünscht. Die Anfragen nach einer Bonitätsinformation werden im SCHUFA-Datenbestand gespeichert. So können Sie auch selbst erkennen, wer sich über Ihre Bonität informiert hat. Werden pro Jahr viele neue Kreditkarten beantragt, zeigt die Statistik, dass es häufiger zu Zahlungsausfällen kommt. Aus diesem Grund verschlechtert es den Score, wenn man in den vergangenen 12 Monaten viele Kreditkarten beantragt hat. Wichtig zu wissen: 12 Monate nach dem Antrag wird die Information über eine Bonitätsanfrage gelöscht und der Score wird wieder besser.

Score-Faktor 4: Die Anzahl Ihrer laufenden Kredite

Die Aufnahme von Ratenkrediten bedeutet in der Regel eine zusätzliche finanzielle Belastung. Das heißt, dass danach weniger Spielraum für weitere finanzielle Zusatzbelastungen besteht. Daher sinkt auch der Score. Besonders ins Gewicht fällt, wenn zeitnah mehrere Kreditverpflichtungen hintereinander eingegangen sind. Dies kann den Score zunächst verschlechtern. Die Rückzahlung verbessert den Score im Laufe der Zeit aber wieder. Nachdem der Kredit vollständig bezahlt wurde, kann der Score sogar besser sein als vor der Aufnahme des Kredits.

Score-Faktor 5: Die Höhe der monatlichen Ratenkreditbelastung

Auch die Höhe der monatlichen finanziellen Belastung spielt für den SCHUFA-Score eine Rolle. Je höher die Belastung, desto stärker kann der Ratenkredit den Score verschlechtern.

Scoring & Daten
Hand hält Handy

So können Sie Ihren SCHUFA-Score verbessern

Der SCHUFA-Score ist eine wichtige Information für die Bonitätseinschätzung durch Unternehmen. Mit diesen Tipps können Sie ihn verbessern.

Score-Faktor 6: Das Alter des ältesten Ratenkredits

Ein Ratenkredit steht auch für eine Kredithistorie. Aus diesem Grund wird auch das Alter des ältesten Ratenkredits bei der Berechnung des SCHUFA-Score berücksichtigt. Je älter ein Ratenkredit, desto länger hat man einen verantwortungsbewussten Umgang mit den eigenen finanziellen Verpflichtungen bewiesen und desto besser ist das für den SCHUFA-Score.

Score-Faktor 7: Der Abschluss eines Immobilienkredits

Immobilienkredite sind eine besondere Form des Kredits. Das liegt daran, dass der Bewilligung eine ausführliche Kreditwürdigkeitsprüfung durch die Bank vorausgeht. Hier greift die Bank auch auf Daten zurück, die der SCHUFA nicht vorliegen und die für eine gute Bonität stehen: das sind z. B. Informationen zum Einkommen oder zum Arbeitsverhältnis. Zudem dient eine Immobilie der Bank als Sicherheit, sollte die Eigentümer:in in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die Statistik zeigt, dass es bei Personen mit Immobilienkrediten seltener zu Zahlungsausfällen kommt. Aus diesem Grund wirken sich Immobilienkredite positiv auf den SCHUFA-Score aus.

Score-Faktor 8: Die Anzahl der Online-Käufe auf Rechnung

Im Onlinehandel spielt die Bonität beim Kauf auf Rechnung eine Rolle – besonders bei Neukund:innen. Denn der Händler muss in Vorleistung gehen, da die Ware versandt wird und die Bezahlung erst danach erfolgt. Aufgrund dieses Risikos prüfen einige Händler die Bonität. Jeder Kauf auf Rechnung ist ein kurzfristiges Darlehen. Wer häufig auf Rechnung einkauft, hat statistisch gesehen mehr Zahlungsausfälle. Daher kann eine hohe Anzahl von Anfragen auf Käufen auf Rechnung den Score verschlechtern. 12 Monate nach der Bestellung verbessert er sich in der Regel wieder.

Score-Faktor 9: Das Alter der aktuellen Anschrift

Die meisten Menschen ziehen im Laufe ihres Lebens um. Allerdings ist es für den Score besser, wenn man lange an derselben Adresse wohnt. Das hat mehrere Gründe. Die Statistik zeigt: Umzüge, die vor kurzer Zeit stattgefunden haben, führen zu einem erhöhten Risiko, in Zahlungsschwierigkeiten zu geraten. Das kann den Score verschlechtern. Der Einfluss des Umzugs auf den Score nimmt im Laufe der Zeit ab.

Bonität & Scoring

Hilfe bei Ihrem SCHUFA Score

Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zum SCHUFA-Score.

Score-Faktor 10: Die Zahlungsausfälle in den vergangenen drei Jahren

Bisher haben wir ausschließlich positive Informationen betrachtet. Das bedeutet, dass viele Menschen die oben genannten Informationen in ihren SCHUFA-Daten haben. Mit diesem Daten haben die meisten Menschen gute oder hervorragende Scores. Tatsächlich haben rund 87 % aller Personen einen guten oder hervorragenden SCHUFA-Score. Zwar können bestimmte Ausprägungen der positiven Informationen den SCHUFA-Score auch verschlechtern, beispielsweise, wenn mehr als zwei Kreditkarten vorliegen, sie führen aber nicht zu einem sogenannten SCHUFA-Eintrag, auch bekannt als „negative SCHUFA“. Ein negativer Eintrag hat immer etwas mit Zahlungsausfällen zu tun. Zahlungsausfälle haben immer einen eindeutig negativen Einfluss auf den Score. Der Score kann erst besser werden, wenn die Forderung bezahlt wurde.

Wichtig zu wissen: Mal eine Rechnung zu spät bezahlt zu haben, spielt für den Score keine Rolle. Bevor es zu einem SCHUFA-Eintrag kommt, müssen unter anderem zwei Mahnungen verschickt werden und der Schuldner vorab über eine mögliche Meldung an die SCHUFA informiert werden.

Score-Faktor 11: Die Anzahl der erledigten Negativmeldungen

Sobald ein offener Zahlungsausfall beglichen wird, speichern wir einen Hinweis über die Erledigung für drei weitere Jahre taggenau. Dies verbessert den Score zwar, allerdings hat auch ein erledigter Zahlungsausfall immer noch einen verschlechternden Einfluss auf den Score. Erst nach der Löschung hat sie keinen Einfluss mehr auf den Score. Denn die Statistik zeigt: Bei Personen, die schon mal eine Rechnung nicht bezahlt haben, kommt es häufiger erneut zu Zahlungsausfällen.

Score-Faktor 12: Die Insolvenzverfahren

Informationen zu Insolvenzverfahren werden in Bekanntmachungen der Insolvenzgerichte veröffentlicht. Eintragungen in das Schuldnerverzeichnis erfolgen nach Anordnung durch den zuständigen Gerichtsvollzieher. Die SCHUFA speichert diese Informationen, auch sie zählen zu den sogenannten negativen SCHUFA-Einträgen und führen zu einem schlechteren Bonitäts-Score.

Score-Faktor 13: Die Anzahl an Inkasso-Anfragen

Wenn eine Forderung an ein Inkasso-Unternehmen weitergegeben wird, kann das Inkasso-Unternehmen, wenn es SCHUFA-Vertragspartner ist, eine Bonitätseinschätzung bei der SCHUFA anfragen. Diese Information spielt für den SCHUFA-Score eine Rolle, denn sie steht dafür, dass eine Zahlung nicht vertragsgemäß bezahlt wurde. Aus diesem Grund haben Inkassoanfragen einen negativen Einfluss auf den SCHUFA-Score.

Die SCHUFA möchte transparenter werden. Ein erster Schritt war die Veröffentlichung des Video-Bot, ein weiterer wichtiger Meilenstein war der SCHUFA Score-Simulator. Auch mit der Erläuterung der 13 Faktoren folgen wir unseren Versprechen für mehr Transparenz.

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