Was sind konkrete Anzeichen für Geldwäsche? Tobias
Weber: Indikatoren können neben hohen Bargeldeinzahlungen auch das Halten vieler Konten durch eine Person sein. Eine gute Anlaufstelle, um über neue Methoden der Geldwäsche informiert zu bleiben, ist die Financial Action Task Force (FATF). Sie untersucht Trends in der Geldwäsche und veröffentlicht die Methoden.Die eigentliche Geldwäsche funktioniert oft nach einem simplen Muster: Illegal erworbenes Geld soll in möglichst kleine Geldbeträge aufgeteilt werden und diese kleinen Beträge dann auf verschiedene Konten eingezahlt werden. Oft werden mit illegalem Geld auch Luxusgüter wie Automobile oder Kunstgegenstände gekauft. Diese werden dann außer Landes gebracht und wieder veräußert.
Wie sollten sich Unternehmen organisatorisch aufstellen, wer ist zuständig für das Thema Geldwäsche-Prävention?
Tobias Weber: Die Zuständigkeit für das Thema Geldwäsche-Prävention und generell für den gesamten KYC-Prozess können je nach Unternehmen und Branche stark variieren. Im Idealfall sollte es Experten oder sogar ganze Teams geben, die sich mit dieser komplexen Thematik befassen. Aber gerade in kleineren Unternehmen, oder solchen, die bisher nicht zu entsprechenden Prüfungen verpflichtet waren, gibt es in der Regel solche Strukturen und Personal nicht. Daher ist es umso wichtiger, dass entsprechende Lösungen zur KYC-Prüfung nahtlos in bestehende Systeme integriert werden können, intuitiv zu bedienen sind und den Verantwortlichen im Unternehmen Arbeit abnehmen.
Welche Konsequenzen drohen bei Nicht-Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen?
Tobias Weber: Bei Nicht-Einhaltung drohen unter Anderem empfindliche Bußgelder. Aufsichtsbehörden können bei leichtfertig oder vorsätzlicher Pflichtverletzung Bußgelder in Höhe bis zu 150.000 Euro pro Einzelfall verhängen. Liegt ein schwerwiegender, wiederholter oder systematischer Verstoß vor, kann das Bußgeld bei manchen Verpflichteten sogar bis zu fünf Millionen Euro oder zehn Prozent des Gesamtumsatzes betragen.
Was empfehlen Sie Verantwortlichen in Unternehmen, wie lassen sich die Anforderungen sicherstellen?
Tobias Eiss: Für Unternehmen ist es ratsam, den weiteren Anpassungen durch den Gesetzgeber – die unweigerlich kommen werden – mehr Aufmerksamkeit zu schenken. So können sie die rechtlichen Anforderungen einhalten und schneller erforderliche Maßnahmen ergreifen. In vielen Fällen empfiehlt sich auch die Auslagerung der Prüfungen zur Einhaltung der Sorgfaltspflichten an entsprechende Dienstleister mit der nötigen Expertise.
Wie kann ClariLab hier konkret unterstützen?
Tobias Weber: Wir unterstützen und beraten Verpflichtete mit unserer Expertise in den Bereichen Bankenregulatorik, technische Integration und Innovation sowie der Fachberatung rund um Geldwäscheprävention und den KYC-Prozess. Mit der KYCnow-Plattform unterstützen wir Verpflichtete dabei, die gesetzlichen Anforderungen im KYC-Prozess von Anfang bis Ende gesetzeskonform einzuhalten. Die Plattform kann als Komplettlösung oder auch flexibel modular genutzt werden – je nach Bedarf. Mit KYCnow haben wir eine ganzheitliche digitale Lösung entwickelt, die nicht nur die KYC-Risiken bestmöglich bewertet, sondern neben einer schlanken Abwicklung auch aus der tieferen Kundenkenntnis weitere Geschäftspotentiale ermöglicht. Im Vergleich zu anderen Lösungen hilft KYCnow in Antragsstrecken direkt am ersten Touchpoint des Kunden und vereinfacht dadurch nicht nur den gesamten Prozess, vor allem macht es ihn schneller und stellt alle relevanten KYC-Daten innerhalb der KYC-Akte direkt zur Verfügung.