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SCHUFA Jugend-Finanzmonitor 2022: Jugendliche nutzen verstärkt Buy Now Pay Later-Angebote – aber zahlen sie auch?

Knapp die Hälfte der jungen Erwachsenen in Deutschland hat bereits die Möglichkeit genutzt, im Internet einzukaufen und die Ware erst später zu bezahlen – die Buy Now Pay Later-Zahlungsmethode. Das zeigt der W²-Jugend-Finanzmonitor, den die SCHUFA-Bildungsinitiative WirtschaftsWerkstatt (W²) gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa erhoben hat. Am häufigsten werden die Angebote von 22- bis 25-Jährigen genutzt.

16 Prozent der Befragten nutzen bei jedem zweiten Einkauf Buy Now Pay Later-Angebote, zehn Prozent bei jedem dritten Einkauf und vier Prozent etwa jedes vierte Mal. Bei jedem Einkauf im Internet verwenden jedoch nur ganz wenige Jugendliche und junge Erwachsene die Möglichkeit, erst später zu bezahlen (9 Prozent). Besonders häufig nutzen weibliche Jugendliche die Buy Now Pay Later-Option: Die Hälfte der weiblichen Befragten gibt an, einen Einkauf schon einmal erst später bezahlt zu haben. Bei den männlichen Jugendlichen sind es nur 38 Prozent.

Der häufigste Grund für die Buy Now Pay Later-Nutzung: Bequemlichkeit

Warum nutzen Jugendliche diese Angebote? Der Jugend-Finanzmonitor zeigt: 40 Prozent der Befragten nennen die bequeme Kaufabwicklung als Grund. Für ein Drittel besteht der Nutzen darin, zum Beispiel ein Kleidungsstück zur Anprobe in mehreren Größen bestellen zu können, ohne gleich alle Produkte zahlen zu müssen. Jeweils ein Fünftel der Jugendlichen gibt an, mit der Buy Now Pay Later-Option besser planen zu können sowie ein besseres Gefühl zu haben, als wenn sie die Ware sofort bezahlen müssten. 14 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen finden Buy Now Pay Later-Angebote praktisch für Anschaffungen, die man sich vorrübergehend nicht leisten kann. Weitere Gründe, die für gut jeden Zehnten relevant sind: keine akuten Sorgen vor einer Rechnung, das Werben der Anbieter oder Buy Now Pay Later als Lösung für Gemeinschaftsanschaffungen, bei denen man auf das Geld anderer warten muss.

Verpasste Zahlungsfristen werden zum Problem

Waren erst später zu bezahlen, birgt jedoch Risiken. Zwar gibt eine knappe Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen an, noch nie die Zahlfrist verpasst zu haben oder eine Zahlungserinnerung erhalten zu haben. 27 Prozent geben an, nur selten in diese Situation zu kommen. Doch immerhin zehn Prozent passiert das häufig, drei Prozent fast immer. Das Vergessen der Bezahlfrist ist tendenziell eher bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit geringerem verfügbarem Einkommen der Fall. Bei 18 Prozent der Befragten, die bei Buy Now Pay Later-Angeboten zumindest selten die Bezahlfrist verpassen oder eine Zahlungserinnerung erhalten, hat tatsächlich schon einmal das Geld gefehlt, um die Rechnung zu bezahlen.

Risiken erkannt – Gefahr gebannt?

Jugendliche und junge Erwachsene kennen allerdings die Risiken, die Buy Now Pay Later-Angebote mit sich bringen. Nahezu alle Befragten (90 Prozent) halten es für ein (sehr) großes Risiko, den Überblick über die eigenen Ausgaben und Finanzen zu verlieren, wenn man gekaufte Ware erst später bezahlt. Eine deutliche Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen (insgesamt 83 Prozent) ist der Meinung, dass es ein sehr großes (45 Prozent) oder großes Risiko (38 Prozent) darstellt, dass man durch Buy Now Pay Later-Angebote zum Kauf von unnützen Waren oder Produkten verleitet wird. 80 Prozent sehen ein (sehr) großes Risiko, Schulden anzuhäufen. „Neue starke Player entwickeln neue Geschäftsmodelle für digital-affine Menschen, wie zum Beispiel Kleinkredite in Form des sogenannten Buy Now Pay Later, bei dem sich Ratenzahlung und Rechnungskauf vermischen“, sagt Tanja Birkholz, Vorstandsvorsitzende der SCHUFA Holding AG. „Das bedeutet: Besonders junge Menschen brauchen Wissen und Kompetenzen, um mit entsprechenden Angeboten verantwortungsvoll umzugehen. Aufgabe der SCHUFA ist es, Menschen vor Überschuldung zu schützen, daher werden wir diesen Wandel auf dem Kreditmarkt weiterhin aufmerksam begleiten.“

Das SCHUFA-Engagement für junge Menschen

Die Ergebnisse des Jugend-Finanzmonitors 2022 fließen auch in die Arbeit der WirtschaftsWerkstatt ein. Die Bildungsinitiative der SCHUFA richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die sich aus eigenem Interesse oder im Rahmen des Schulunterrichts über Wirtschafts- und Finanzthemen informieren wollen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Sensibilisierung für das eigene finanzielle Handeln und der verantwortungsvolle Umgang mit den eigenen Daten. Weitere Informationen zur WirtschaftsWerkstatt finden Sie hier.

Gut zu wissen

Das ist der Jugend-Finanzmonitor

Der W2 Jugend-Finanzmonitor der WirtschaftsWerkstatt ist jetzt schon zum fünften Mal erschienen Im Mai 2022 befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der SCHUFA in einer repräsentativen Stichprobe mehr als 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren zu ihrem persönlichen Finanz- und Konsumverhalten. Ergänzt wurde das Panel der Studie um 500 Erwachsene zwischen 40 und 55 Jahren – damit ermöglicht der Jugendfinanzmonitor den Vergleich mit der Elterngeneration. Der Fokus der Studie liegt auf den Themen finanzielle Situation, Finanz- und Konsumverhalten sowie auf Finanzkompetenz von Jugendlichen.

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