Buy Now Pay Later: So stärkt die EU den Schutz bei Onlinekrediten
Die EU regelt den Umgang mit Kleinstkrediten neu. Schnelle, digitale Bezahlmethoden wie Buy Now Pay Later werden jetzt konsequenter überprüft. Das ist ganz im Sinne der SCHUFA – denn es hilft im Kampf gegen Überschuldung.
Noch schnell mal in der Mittagspause das nächste Weihnachtsgeschenk im Onlineshop bestellt: Digitale Bezahlmodelle erleichtern den Alltag von Verbraucher:innen. Jedoch können sie auch ihre Tücken haben und schnell in die Schuldenfalle führen. Die neue Verbraucherkreditrichtlinie der EU verspricht mehr Verbraucherschutz. Aber was regelt die EU-Verbraucherkreditrichtlinie genau? Worin besteht die Gefahr von Buy Now Pay Later? Und warum sieht die SCHUFA die Verbraucher:innen besser geschützt? Die wichtigsten Fragen und Antworten:
1. Was ist die Problemlage bei Kleinkrediten und Buy Now Pay Later?
Wenn das bequeme Bezahlen im Onlineshop nur wenige Sekunden dauert und dies zur Gewohnheit wird, dann kann man schnell die Kosten aus den Augen verlieren. Obwohl 83 Prozent der jungen Menschen die Risiken kennen, kommen 40 Prozent der jungen Verbraucher:innen dennoch in die missliche Lage, Rechnungen mindestens einmal oder mehrmals nicht bezahlt zu haben und 18 Prozent von diesen gaben an, eine Mahnung erhalten zu haben, ergab eine SCHUFA-Umfrage zu digitalem Bezahlen. Gerade neuere Bezahlmethoden wie Buy Now Pay Later bergen die Gefahr einer Überschuldung. Die Europäische Kommission hat reagiert und einen Vorschlag für eine überarbeitete Verbraucherkreditrichtlinie vorgelegt. Das Europäische Parlament und die Vertreter:innen der Mitgliedsstaaten haben sich auf dieser Grundlage nun auf einen gemeinsamen Text geeinigt, welcher noch verabschiedet werden muss.
2. Was regelt die EU-Verbraucherkreditrichtlinie?
Die Verbraucherkreditrichtlinie der EU regelt, welche gesetzlichen Vorgaben bei der Vergabe von Krediten von bis zu 100.000 Euro an Verbraucher:innen gelten. Zum Beispiel für den Kauf eines neuen Fernsehers, eines Autos oder einer Küche. Gleichzeitig gibt die Richtlinie vor, an welche Regeln sich die Kreditgeber:innen halten müssen. Die Verbraucherkreditrichtlinie soll die Verbraucher:innen davor schützen, in eine finanzielle Schieflage zu geraten.
3. Warum hat die EU die Verbraucherrichtlinie geändert?
Die Digitalisierung verändert den Kreditmarkt, neue Kreditformen breiten sich aus. Zum Beispiel Buy Now Pay Later: „Jetzt kaufen, später zahlen“ liegt im Trend. Gerade junge Menschen nutzen diese Bezahlmöglichkeit zum Onlineshopping. Hierbei werden oftmals die Kosten unterschätzt, später summieren sich die Rechnungen und man verliert den Überblick. Aber auch Mini- oder Kurzzeitkredite unter 200 Euro sind problematisch, da sie meist, wie BNPL, ohne Kreditwürdigkeitsprüfung vergeben werden. Wenn man dann nicht sofort den Gesamtbetrag zurückzahlen kann, drohen hohe Zusatzkosten in Form von Straf- und Überziehungszinsen. Dies führt zu einer Überschuldung bei den Nutzern, weshalb die EU eine Änderung der Richtlinie angeregt hat.