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FAQ: Das hat die SCHUFA mit bonify vor

Der Kauf der Forteil GmbH ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Transparenzoffensive der SCHUFA. Warum? Die zwölf wichtigsten Fragen und Antworten.

1. Warum kauft die SCHUFA die Forteil GmbH mit der bekannten Plattform bonify?

Die SCHUFA wird sich noch stärker an den Wünschen und Bedürfnissen der Verbraucherinnen und Verbraucher orientieren. Bislang war die SCHUFA vor allem Partnerin der Unternehmenskunden. Künftig wird sie die Rolle des Mittlers zwischen Privatpersonen und Unternehmenskunden einnehmen. Dazu braucht es zum einen Transparenz und zum anderen Kommunikation auf Augenhöhe mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Auf diesen Weg hat sich die SCHUFA begeben. Um hier noch schneller voranzukommen, kauft die SCHUFA Forteil. Bonify berücksichtigt ebenfalls die Bedürfnisse von Privatpersonen und betreibt für diese eine attraktive digitale Plattform. Das erste Ziel, das mit der Übernahme von Forteil verbunden ist, lautet: Wir verbessern die Qualität und den Service unseres Angebotes für die Menschen. Wir werden noch schneller bei der Entwicklung von wertstiftenden, digitalen Produkten. Das zweite Ziel lautet: Wir erhöhen die Transparenz der Datenverarbeitung und geben den Bürgerinnen und Bürgern mehr Kontrolle über ihre Daten.

2. Die SCHUFA arbeitet schon länger mit bonify – zunächst an der SCHUFA-App. Was planen Sie?

Richtig: Die SCHUFA arbeitet schon seit einigen Monaten mit bonify zusammen. Wir programmieren eine App, die Verbraucherinnen und Verbrauchern Einblick in ihre Daten gibt. In den vergangenen Monaten haben die Expertinnen und Experten von bonify die SCHUFA in der Entwicklung der App für die Schuldnerberater unterstützt. Diese App soll spätestens im 2. Halbjahr 2023 veröffentlicht werden. Im ersten Schritt unterstützt die App Menschen mit finanziellen Problemen, die durch Schuldnerberatungen begleitet werden, durch einen kostenfreien digitalen Zugang zu den SCHUFA-Daten. Die App ermöglicht es Schuldnerberaterinnen und -beratern, gemeinsam mit den Verbraucherinnen und Verbraucher deren Verbindlichkeiten auf einen Blick zu analysieren und zu korrigieren, falls das notwendig wird.

Als nächstes kommt dann der digitale Dateneinblick für alle Verbraucherinnen und Verbraucher über die bonify-App. Das realisieren wir in mehreren Schritten bis zum Ende des kommenden Jahres. Als erstes erhalten die Nutzerinnen und Nutzer von bonify bis spätestens Ende des 2. Quartals 2023 den SCHUFA-Basis-Score kostenfrei in der bonify-App. Bis Ende 2023 sollen alle relevanten SCHUFA-Daten über bonify zur Verfügung gestellt werden.

2024 kommt dann das Datencockpit bei bonify. Hier können Verbraucherinnen und Verbraucher aktiv mit ihren Daten simulieren und Daten ergänzen, die ihre Bonität verbessern. Das ist Datensouveränität.

3. Warum ist der SCHUFA der kostenlose und schnelle Einblick in die Bonitätsdaten so wichtig?

Die Wirtschaft ist ohne digitale Daten nicht mehr möglich. Das ist unser Credo. Deshalb sollte auch die SCHUFA selbst so digital mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern kommunizieren, wie diese es zurecht erwarten. Nämlich per App. Das heißt: Jede und jeder hat jederzeit digitalen Einblick in die eigenen, bei der SCHUFA gespeicherten Daten inklusive dem individuellen Basis-Score. Das ist ein wesentliches Ziel der Transparenzoffensive der SCHUFA. bonify bringt die Infrastruktur und das Knowhow mit, diesen Einblick allen in Deutschland lebenden Menschen bereits im kommenden Jahr zu ermöglichen. Auf der SCHUFA-Plattform wird das später auch möglich sein.

Die SCHUFA geht dabei davon aus, dass die Bürgerinnen und Bürger souverän mit ihren Daten umgehen möchten. Deshalb ist der bequeme und kostenfreie Rund-um-die-Uhr-Einblick in die eigenen Daten zentral für das Nutzerversprechen.

4. Die Bürgerinnen und Bürger werden zu Datenmanagern in ihrem individuellen Datencockpit. Was heißt das?

Die Plattform von bonify soll als Datencockpit dienen: Hier entsteht ein geschützter Raum, in dem Verbraucherinnen und Verbraucher zum einen kostenfrei ihre bei der SCHUFA gespeicherten Daten inklusive ihres Scores einsehen können, der ein wichtiges Kriterium für die Kreditvergabe der Banken darstellt. Zum anderen können sie in dem Cockpit selbst zum Datenmanager werden. Sie können direkt simulieren, was passiert, wenn sie zusätzliche Finanzprodukte nutzen wollen. Welche Auswirkungen wird es haben, wenn ich mir eine weitere Kreditkarte leiste? Welche Folgen hat es, wenn ich eine meiner Kreditkarten kündige? Das war schon der aufklärerische Ansatz des Score-Simulator im Rahmen der Transparenzoffensive der SCHUFA.

Doch die SCHUFA geht künftig noch weiter: Verbraucherinnen und Verbraucher können mit Zusatzdaten direkt ihren Score beeinflussen. Wichtig ist hier nochmal zu betonen: All diese Möglichkeiten haben die Nutzerinnen und Nutzer in einem geschützten Raum, der bonify-Plattform. Diese ist sicher und rechtlich eigenständig; die Daten sind dort alleinig für die Nutzerin oder den Nutzer zugänglich. Sollte auf Wunsch des Nutzers eine Weitergabe an die SCHUFA erfolgen, geht dies nur mit expliziter Einwilligung des Nutzers und das für jeden Einzelfall.

5. Dann sollen die Verbraucherinnen und Verbraucher also selbst über bonify Daten ergänzen können? Welche sollen das sein und was bringt das?

Die der SCHUFA am häufigsten gestellte Frage lautet: Wie kann ich meinen Score verbessern? Genau darum geht es beim Thema Zusatzdaten. Zusatzdaten können Daten sein, die die SCHUFA nicht hat, die sie aber für das Scoring nutzen könnte, etwa eine gekündigte Kreditkarte oder ein gekündigtes Girokonto. Diese Informationen muss die SCHUFA aufgrund der Löschfristen sofort löschen. Dieses Vorgehen verschlechtert aber oft den Score, da alte Vertragsbeziehungen als Information wegfallen. Je langjähriger aber diese Vertragsbeziehung andauert, desto besser ist das in der Regel für den Score. Anderes Beispiel: Ich habe meinen Kredit für die Eigentumswohnung abbezahlt. Nach Ablauf von drei Jahren muss die SCHUFA diese Information löschen. Obwohl diese Information doch gerade beweist, dass ich absolut vertrauenswürdig bin. Mit der Einwilligung können Privatpersonen künftig Positivdaten länger bei der SCHUFA berücksichtigen lassen.

Es können aber auch Daten sein, die die SCHUFA nicht nutzt – zum Beispiel Kontoinformationen. Bonifys Dienstleistungen umfassen schon heute die Möglichkeit des Kontoeinblicks. Sollte sich der Score der Verbraucherinnen und Verbraucher durch die Zusatzdaten verbessern, können diese Informationen an die SCHUFA-Plattform weitergeleitet werden. Wichtig! Die Daten werden nur weitergeleitet, wenn die Verbraucherinnen und Verbraucher dies per Einwilligung beauftragen. Dabei interessieren die SCHUFA nur kreditrelevante Daten: Handelt es sich um ein aktives Konto? Wie ist der Saldo des Kontos? Gibt es laufende Einnahmen? Über diesekreditrelevanten Daten können Verbraucher:innen jederzeit verfügen, um ihren Score zu verbessern.

6. Warum braucht die SCHUFA überhaupt noch mehr Daten?

Für die SCHUFA ist klar: Wirtschaft ist ohne digitale Daten nicht möglich. Informationen über die individuelle, finanzielle Situation von Privatpersonen nehmen dabei eine immer größere Rolle ein. Je mehr relevante Informationen zur Verfügung gestellt werden, desto genauer kann die Bonitätsbewertung sein. Nach unserer Erfahrung verbessert sich in den allermeisten Fällen der persönliche Score, wenn zur Berechnung mehr relevante, individuelle Daten hinzugezogen werden können. Das belegen auch wissenschaftliche Studien immer wieder, wie unlängst eine Studie des MIT. Die Forscher wiesen einen direkten Zusammenhang zwischen mehr Daten und bessere Bonität nach - gerade für benachteiligte Gruppen.

7. Die Verbraucher:innen sollen also bei bonify bald Daten ergänzen können, die ihren SCHUFA-Score verbessern. Wer garantiert, dass diese nicht direkt bei der SCHUFA landen?

Das sichert die Eigenständigkeit von bonify. Zudem gilt der Datenschutz, an die wir uns selbstverständlich halten. Bonify bleibt auch als 100prozentige-Tochter eine eigenständige Einheit, ein eigenes Unternehmen, das nicht mit der SCHUFA verschmolzen wird. Ohne eine aktive Beauftragung seitens der Privatpersonen fließen deshalb weder Daten von bonify zur SCHUFA - noch umgekehrt! Das ist datenschutzkonform über die zwei eigenständigen Einheiten gesichert. Aber wer seine vorliegenden SCHUFA-Daten mit eigenen Kontodaten ergänzen und damit den eigenen Score verbessern will: Warum denn nicht? Das gilt besonders für Verbraucherinnen und Verbraucher, die heute aufgrund nicht vorhandener Informationen oder negativer Zahlungserfahrungen bei der SCHUFA am Wirtschaftsleben nur eingeschränkt teilhaben können. Das wollen wir verbessern.

8. Die SCHUFA und bonify bieten unterschiedliche Produkte für unterschiedliche Zielgruppen an. Wird dies mit der Übernahme vereinheitlicht?

Wir folgen den Kunden, nicht der Kunde uns. Daher bleiben SCHUFA und bonify rechtlich eigenständige Unternehmen und werden auch so agieren. Es gibt aber Themen, bei denen wir kooperieren – bei der SCHUFA-App (siehe Frage 2) haben wir das vorher schon getan. Wir stimmen uns ab und nutzen die besten Fähigkeiten – zum Beispiel zur Beschleunigung beim Thema kostenloser Dateneinblick.

9. Wenn ich SCHUFA-Abonnent:in bin: Was ändert sich jetzt für mich? Profitiere ich von der Übernahme?

Auch die SCHUFA wird künftig den Dateneinblick kostenfrei anbieten. Zunächst geht das über bonify schon in 2023, da wir auf vorhandenen Fähigkeiten und Technologien aufsetzen können – zum Beispiel bei der Identifikation oder im digitalen Onboarding von Nutzerinnen und Nutzern. Zusätzlich zum kostenfreien Dateneinblick wird die SCHUFA weiterhin Premium-Abonnements mit erweiterten Leistungsbestandteilen, etwa dem Identitätsschutz, anbieten.

10. Bonify kooperiert bisher mit dem SCHUFA-Wettbewerber Creditreform. Was ändert sich daran?

bonify steht für eine offene Architektur, den sogenannten „Multi-Auskunftei-Ansatz“. Insofern können wir uns eine Zusammenarbeit sowohl mit bestehenden als auch künftigen Partnern vorstellen.

11. Bleibt Gründer Andreas Bermig im Unternehmen?

Ja. Andreas Bermig bleibt der Geschäftsführer der Forteil GmbH und wird das operative Geschäft leiten. Er wird weiter an der Vision der Verbesserung der finanziellen Situation von Privatpersonen arbeiten ("bonify financial lives").

Das Team und der Gründer sind uns besonders wichtig – wir wollen gemeinsam die Zukunft von Finanz-Edukation und Teilhabe gestalten.

12. bonify ist mit dem Versprechen angetreten, Bonitätsinformationen zu demokratisieren. Ist mit der Übernahme von bonify durch die SCHUFA verbunden, dass der Score künftig noch transparenter wird?

Bonifys Herausforderung war bislang, dass die Dienstleistungen ohne den SCHUFA-Score, die SCHUFA-Daten, auskommen mussten. Diesen fehlenden Baustein bekommt bonify nun für seine Ambition, die Bonitätsinformationen zu demokratisieren.

Mit der Einwilligung der Verbraucherinnen und Verbraucher wird die SCHUFA künftig die bei ihr gespeicherten Daten bonify zur Verfügung stellen, ohne dass ein Nutzer SCHUFA-Kunde werden muss, wenn er das nicht möchte. Mit den zusätzlichen SCHUFA-Daten wird das bonify-Angebot noch hochwertiger und relevanter. Wir schaffen damit dezentrale Strukturen. Der Kauf ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg der SCHUFA-Transparenzoffensive.

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