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Cash-Stuffing: So hilft die Umschlagmethode beim Geldsparen

In den sozialen Netzwerken ist Cash-Stuffing der neue Trend. Wie funktioniert das angesagte Sparmodell? Und hilft es wirklich, das Budget im Griff zu behalten?

„Kann ich hier auch mit Bargeld bezahlen?” In Zeiten, in denen kontaktloses Bezahlen mit Karte oder Handy immer beliebter wird, ist das eher eine ungewöhnliche Frage. Und doch: Bargeld erfreut sich gerade einer ganz neuen Beliebtheit. Zumindest wenn man den tausenden Videos auf TikTok, Instagram und Co. glaubt. In diesen zeigen sich vor allem junge Menschen als begeisterte Anhänger von Cash-Stuffing.

Cash-Stuffing heißt übersetzt so viel wie “Bargeld stopfen”. Älteren Menschen ist es eher unter dem Namen „Umschlagmethode” bekannt. Cash-Stuffing ist eine einfache Vorgehensweise, um das eigene Budget sinnvoll aufzuteilen und eine Übersicht über die eigenen Ausgaben zu bekommen.

So funktioniert Cash-Stuffing

Beim Cash-Stuffing wird am Monatsanfang das Budget für die variablen Ausgaben abgehoben und das Bargeld verschiedenen Umschläge oder „Geldtöpfen“ zugeteilt. Aus diesen kann man sich im Lauf der Wochen dann bedienen. Manche heben auch ihre Sparrate ab – das ist aber nicht notwendig. Wer ein Tagesgeldkonto hat, kann die Sparrate per Dauerauftrag auch dahin überweisen.

Wichtig ist, dass das Geld für fixe Ausgaben wie Miete, Strom oder Versicherungen, die vom Girokonto abgebucht werden, auf dem Konto bleibt. Denn kann der Betrag nicht eingezogen werden, können Gebühren anfallen oder das Konto rutscht in den Dispo. Da Dispo-Zinsen sehr hoch sind, entstehen so zusätzliche Kosten, die sich vermeiden lassen.

Das wird für Cash-Stuffing benötigt

In den TikTok-Videos sind oft hübsche Budgetbinder mit Klarsichtfolien zu sehen, in die das Geld gesteckt wird. Dieses Zubehör zu bewerben und zu vertreiben, haben viele Influencer:innen inzwischen als lukratives Geschäft für sich entdeckt. Wer Cash-Stuffing ausprobieren möchte, muss für das Drumherum nicht viel Geld ausgeben.

Zum Start reichen ganz normale Briefumschläge, die beschriftet werden. Zusätzlich wird noch ein Haushaltsbuch bzw. ein Ausgaben-Tracker benötigt. Hier ist es sinnvoll, pro Umschlag einen Zettel anzulegen, auf dem die Ausgaben notiert werden. Wer es lieber elektronisch mag, kann sich auch eine Excel-Tabelle anlegen oder eine App wie Fabit nutzen – sie bildet die Umschläge als Budgets digital ab.

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Schritt 1 beim Cash-Stuffing: Budget bestimmen und Kategorien festlegen

Als Erstes müssen die fixen Kosten vom verfügbaren Geld (Einkommen) abgezogen werden. Dieser Betrag sowie die monatliche Sparrate bleibt auf dem Konto bzw. wird auf das Tagesgeldkonto überwiesen. Was übrig ist, wird abgehoben.

Als Nächstes gilt es, die Kategorien für die variablen Ausgaben festzulegen, beispielsweise Lebensmittel, Shopping, Freizeit oder Hobby. Die Kategorien sind sehr individuell, sollten aber auch nicht zu kleinteilig sein. Wichtig ist es, auch jährlich anfallende Zahlungen nicht zu vergessen und monatlich in den sogenannten Sinking Funds anzusparen. Jede Kategorie bekommt einen einzelnen Umschlag, der entsprechend beschriftet wird. Die Kategorien können beispielsweise so aussehen:


  • Kategorie
    Ausgaben in der jeweiligen Kategorie
  • Lebensmittel
    Supermarkteinkauf, Bäcker
  • Auswärts Essen
    Restaurantbesuche, Take-away, Coffee to go
  • Shopping
    Kleidung, Bücher, Deko
  • Gesundheit
    Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel, Drogerie
  • Haustiere
    Futter, Tierarzt, Spielzeug
  • Sinking Fund 1
    Seltene Zahlungen, deren Betrag bekannt ist, wie Rundfunkgebühr, Kfz-Versicherung
  • Sinking Fund 2
    Seltene Zahlungen, deren Betrag nicht bekannt ist, bspw. Nachzahlungen oder Spar-Challenges

Schritt 2 beim Cash-Stuffing: Umschläge befüllen

Sind die Umschläge mit den Kategorien und Sinking Funds beschriftet, geht es ans Geld verteilen. Hier stellt sich die wichtige Frage: Welche Kategorie benötigt welches Budget?

Wer schon ein Haushaltsbuch führt, kann dies sicher ganz gut abschätzen. Sind keine Erfahrungen vorhanden, kann man sich an den Angaben des Statistischen Bundesamtes orientieren.

Schritt 3 beim Cash-Stuffing: Bewusster Geld ausgeben

Ist es Zeit für den Wocheneinkauf, wird nur das Geld aus dem Umschlag “Lebensmittel” verwendet. Damit bleibt man im Rahmen des Budgets. Nach dem Einkauf wird die Ausgabe im Haushaltsbuch bzw. Ausgaben-Tracker eingetragen. So lässt sich direkt erkennen, wie viel vom jeweiligen Budget bereits verbraucht wurde.

Ist bereits Mitte des Monats etwa das Lebensmittelbudget aufgebraucht, kann man Geld aus anderen Budgets umverteilen. Das sollte aber eine Ausnahme bleiben. Das Ziel ist es schließlich, das Geld so einzuteilen, dass es ausreicht.

Passiert es häufiger, dass das Geld in einem Umschlag nicht reicht, stellt sich die Frage: Woran liegt das? Wahrscheinlich gibt es Sparpotenziale. Bei Lebensmitteln beispielsweise macht es einen großen Unterschied, ob man Markenprodukte oder Eigenmarken kauft.

Schritt 4 beim Cash-Stuffing: Am Ende des Monats Bilanz ziehen

Am Monatsende folgt der Kassensturz: In welchen Umschlägen ist noch Geld übrig? Wo hat das Budget gepasst und wo hat es nicht gereicht? Ist Geld übrig, kann es in die Sinking Funds gesteckt oder wieder aufs Konto eingezahlt werden, um so beispielsweise den Rücklagen weiter zu befüllen.

Es ist wichtig zu prüfen, ob die Budgets passend gewählt sind. Es kann eine Zeit dauern, bis das richtige Budget für jede Kategorie gefunden ist. Kein Grund, sich entmutigen zu lassen.

Das ist Julia Ptock

Frau lächelnd

Julia Ptock arbeitet als Public Relations & Marketing Managerin bei Fabit. Mit einer verhaltensoptimierenden App setzt sich Fabit dafür ein, dass Menschen gesunde finanzielle Gewohnheiten entwickeln und ihre Finanzen aktiv in Fabit managen. Die studierte Germanistin hat es sich zum Ziel gemacht, Menschen bei ihrem Umgang mit Geld zu unterstützen.

Cash-Stuffing: Welche Lösung gibt es für Online-Einkäufe?

Alles mit Bargeld bezahlen? Wenn es doch nur so einfach wäre. Wer online einkauft, kommt mit Bargeld nicht weit. Erfahrene Cash-Stuffer haben auch dafür eine Lösung: Sie legen einen eigenen Umschlag an, in den sie die Beträge der Online-Käufe als Bargeld einzahlen, um sie anschließend aufs Konto zu überweisen.

Wer häufig online einkauft, kann einen Teil des Budgets auch direkt auf dem Konto lassen. Wichtig ist aber, hier den Überblick zu behalten. Werden beispielsweise Anziehsachen online gekauft, muss das als Ausgabe auch im entsprechenden Budget vermerkt werden.

Darum hilft Cash-Stuffing beim Geld sparen

Cash-Stuffing ist eine gute Methode, um Geld zu sparen. Sie schafft eine bessere Übersicht über das vorhandene Geld und die Ausgaben. Und sie fördert einen bewussteren Umgang mit Geld: Wer Cash-Stuffing konsequent lebt, kann schließlich nur so viel Geld ausgeben, wie in den Umschlägen steckt.

Cash-Stuffing bietet noch einen weiteren Vorteil. Und dieser hängt mit dem menschlichen Gehirn und unserem besonderen Verhältnis zum Geld zusammen. Unser Gehirn setzt eine Barzahlung mit dem Verlust von Geld gleich. Es kommt zu einem Verlustschmerz, der seit vielen Jahren unter dem Begriff „The Pain of Paying“ bekannt ist. Seit einigen Jahren messen Neurowissenschaftler die Reaktionen von Menschen beim Bezahlen zudem anhand ihrer Gehirnströme. So etwa auch der Consumer Neuroscientist und Professor of Consumer Behavior der Hochschule Furtwangen Kai-Markus Müller. Die Untersuchungen der Gehirnforscher bestätigen: Bezahlvorgänge aktivieren das Schmerzzentrum im Gehirn. Diese Reaktion fällt beim Bezahlen mit Bargeld deutlich stärker aus, als wenn die Kreditkarte gezückt wird. Im Endeffekt bedeutet das: Wer mit Karte zahlt, gibt meist mehr Geld aus.

Das ist Fabit

Fabit Logo

Die Fabit App ist eine Lösung für Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihre Finanzen zu managen. Die Digital-Plattform unterstützt sie dabei, nachhaltiger mit Geld umzugehen und ein gesundes Finanzverhalten aufzubauen. Dafür kombiniert Fabit anlassbezogene Finanzbildung, aktive Finanzhilfe im Alltag und eine verhaltenswissenschaftliche Herangehensweise, um die Nutzer:innen langfristig bei ihren Zielen zu unterstützen. Die kostenlose App beinhaltet ein Haushaltsbuch, Budgetplanung, die Möglichkeit Schulden sowie Gläubiger inkl. Kommunikation zu hinterlegen, anlassbezogenes Finanzwissen sowie über 100 Tipps und Missionen, die dabei helfen, Finanzgewohnheiten zu hinterfragen und zu optimieren. Die hinter Fabit stehende Fabit GmbH wurde 2021 von Dr. Ralf-Michael Schmidt, Robert Heim und Susanne Krehl in Berlin gegründet. Die SCHUFA und Fabit gingen 2022 eine Content-Partnerschaft ein.

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