SCHUFA Jugend-Finanzmonitor: Bargeldloses Bezahlen boomt
Corona hat die Nutzung bargeldloser Bezahlmethoden und digitaler Finanztools bei jungen Menschen stark beschleunigt. Nun folgen auch die Erwachsenen den „Digital Natives“. Fünf Fakten im Überblick.
Die COVID-19-Pandemie war ein Katalysator für die digitale Transformation – auch beim Thema Finanzen. Der SCHUFA Jugend-Finanzmonitor 2023 hat erforscht, wie die Menschen in Deutschland bezahlen – und wie sich junge und ältere Generationen dabei womöglich unterscheiden. Dies sind die fünf wichtigsten Erkenntnisse:
1. Junge Erwachsene zahlen am liebsten mit EC- oder Kreditkarte.
Mehr als acht von zehn Jugendlichen und jungen Erwachsenen möchten mehr Möglichkeiten zum kontaktlosen Bezahlen mit EC- und Kreditkarte. Seit Beginn der Erhebung 2018 ist der Wunsch nach mehr Einsatzmöglichkeiten von EC- oder Kreditkarte beim Einkauf von 52 auf 82 Prozent angestiegen. 53 Prozent der jungen Menschen wünschen sich zudem, dass es mehr Möglichkeiten gibt, mit dem Handy zu bezahlen.
2. Banking-Apps haben sich fest etabliert.
76 Prozent der Altersgruppe nutzen eine Banking-App für Bankangelegenheiten, die über das Ablesen des Kontostandes hinaus geht. Multibanking-Apps, mit denen man mit einer einzigen App auf alle seine Konten zugreifen kann, sind hingegen weiterhin nur bei einem Bruchteil der jungen Menschen (9 Prozent) im Einsatz.
3. Die Corona-Pandemie hat den Boom zum bargeldlosen Bezahlen beschleunigt.
Der Jugend-Finanzmonitor erscheint 2023 bereits zum sechsten Mal in Folge. So lässt sich im Mehrjahresvergleich erkennen, wie sich der Trend zum bargeldlosen Bezahlen entwickelt hat. Hier zeigt sich ein sprunghafter Anstieg im ersten Jahr der COVID-19-Pandemie. Der Wunsch nach mehr Einsatzmöglichkeiten von EC- oder Kreditkarte beim Einkauf ist bei den jungen Menschen von 2019 bis 2020 von 52 auf 76 Prozent angestiegen. In den anschließenden Jahren bis 2023 folgen hingegen nur verhältnismäßig kleinere Zuwächse bzw. die Entwicklung stagniert auf einem hohen Niveau. Mit Beginn der Pandemie hat auch das Bargeld als bevorzugte Zahlungsweise stark an Popularität verloren. Während 61 Prozent der jungen Erwachsenen 2019 noch zustimmten, lieber bar als mit EC- oder Kreditkarte zu bezahlen, taten dies 2020 nur noch 44 Prozent, bis 2023 ist der Wert weiter auf 38 Prozent gesunken. In beiden Fällen zeigt sich der deutliche Einfluss der Pandemie.
4. Die Elterngeneration folgt den Jugendlichen beim Trend im Bezahlverhalten.
Der Jugend-Finanzmonitor zeigt, dass die Elterngeneration den „Digital Natives“ in diesem Trend mit Verzögerung folgt: Insbesondere bei dem Wunsch nach mehr Bezahlmöglichkeiten mit dem Handy und der Nutzung von Banking-Apps haben die befragten Erwachsenen 2023 zur Aufholjagd angesetzt. Seit 2022 ist der Anteil der Erwachsenen, die eine Banking-App nutzen, von 55 Prozent im Jahr 2022 auf 71 Prozent im Jahr 2023 angestiegen – mit 16 Prozentpunkten ist dies der größte Zuwachs seit Erhebungsbeginn.
5. Bargeld bleibt
Entgegen aller digitalen Trends: Bargeld bleibt. Für eine Abschaffung des Bargelds plädiert 2023 mit 26 Prozent nur ein geringer Anteil der jungen Menschen, in der Elterngeneration sind es sogar nur 16 Prozent dieser Meinung. Die Zustimmung zu dieser Aussage hält sich seit Beginn der Erhebung recht konstant.