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Kreditkarte wird durch Hand an ein Kartenlesegerät durch eine andere Hand gehalten

Das Karten-Chaos und der SCHUFA-Score

Die massiven Störungen bei EC- und Kreditkarten hat eine Zahlungsmethode plötzlich wieder wichtig gemacht: Bargeld. Wer jetzt darüber nachdenkt, seine Kreditkarte zu kündigen, weil er sie ohnehin nicht nutzen kann, sollte eines bedenken: Kreditkarten beeinflussen die Bonitätseinschätzung. Fragen und Antworten zu Kreditkarten und Score.

Es passiert im Supermarkt, beim Bäcker oder an der Tankstelle: Bezahlen mit Karte? „Momentan nicht möglich“, heißt es dann. „Wir nehmen nur Bargeld!“ Seit mehr als einer Woche gibt es in Deutschland massive Zahlungsstörungen bei EC- und Kreditkarten, weil bestimmte Kartenlesegeräte wegen eines Softwarefehlers ausfallen. Es handelt sich dabei um das weit verbreitete Gerät des Typs Verifone „H5000“. Betroffen waren (und sind immer noch) die Supermärkte großer Handelsketten wie Edeka, Rewe, Aldi-Nord, Rossmann oder dm.

Jetzt ist Deutschland also wieder Bargeldland? Dabei hat das bargeldlose Zahlen – bedingt vor allem durch die Corona-Pandemie – zugenommen. So sind die Umsätze im stationären Handel allein im Jahr 2021 von 236 Milliarden Euro im Vorjahr auf 253 Milliarden Euro gestiegen – ein Plus von 7,2 Prozent, wie die Deutsche Kreditwirtschaft berechnet hat. Je nach Quelle wird im Einzelhandel in 60 Prozent der Fälle mit Karte bezahlt, und nur noch in knapp 40 Prozent in bar.

Grafik beliebte Zahlungsmethode unter Jugendlichen

Dabei sind vor allem Jugendliche für mehr Möglichkeiten zum kontaktlosen Barzahlen mit EC- oder Kreditkarte oder mit dem Handy, wie die jüngste Forsa-Umfrage im Auftrag der SCHUFA ergeben hat. Hier geht’s zur SCHUFA-Studie zu den Bezahlmöglichkeiten.

Einige unken schon, dass die massiven Kartenstörungen wieder zu einem Umdenken führen könnte – weg vom kontaktlosen Bezahlen, hin zum Bargeld. So schreibt das Portal finanz-szene.de: Wer als Händler immer noch skeptisch gegenüber der Akzeptanz von Kartenzahlungen war, dürfte sich durch die aktuelle Panne bestärkt fühlen. Dasselbe gilt für Kunden, die weiterhin lieber in bar bezahlen.“ Gibt es jetzt eine Rolle rückwärts? Greifen die Deutschen tatsächlich wieder mehr zum Bargeld? Bei der Antwort auf diese Frage gilt es zu bedenken: Sie beeinflusst auch den SCHUFA-Score. Denn der Besitz und die Nutzung von Kreditkarten beeinflusst die Bonitätseinschätzung der Menschen.

Hier gibt es die wichtigsten Fragen & Antworten zu Kreditkarten und SCHUFA-Score

1. Ist es gut für den SCHUFA-Score, wenn ich eine Kreditkarte besitze?

In der Regel ja. Der Besitz und die verantwortungsvolle Nutzung einer Kreditkarte wirken sich im Zeitverlauf positiv auf den SCHUFA-Score aus.

2. Um wieviel erhöht sich der Score, wenn ich mir heute eine Kreditkarte zulege?

Moment, nicht so schnell. Die Kreditkarte allein sagt nichts über Ihre Bonität aus. es geht vor allem um den Umgang damit. Denn das Vertrauen in die zukünftige Zahlungsfähigkeit ist umso höher, je aussagekräftiger die Kredithistorie ist. Kredithistorie bedeutet, wie lange die Kreditkarte schon genutzt wird. Je länger bereits eine Kreditkarte genutzt wird, desto besser im Allgemeinen der Score. Es geht immer um Informationen über den verantwortungsbewussten Umgang mit eingegangenen Zahlungsverpflichtungen. Insofern kann eine positive Kredithistorie zu einem höheren Scoring führen.

3. Ich habe nicht nur eine, sondern fünf Kreditkarten: Erhöht sich dann meine Bonität auch um das Fünffache?

Nein. Die Anhäufung von Girokonten und Kreditkarten kann den Score sogar negativ beeinflussen. Das Überziehen eines Girokontos ist meist problemlos möglich. Und Kreditkarten werden oft ebenfalls mit einem Verfügungsrahmen angeboten. Wenn diese Möglichkeiten voll ausgeschöpft werden, kann das die Zahlungsfähigkeit dauerhaft belasten. Denn statistisch gesehen steigt das Risiko von Zahlungsstörungen, also die Gefahr, dass der gewährte Kreditrahmen nicht zurückgezahlt wird.

4. Beeinflusst auch eine normale EC-Karte meinen SCHUFA-Score?

Nein. Bei EC-Karten handelt es sich i.d.R. um sogenannte Debitkarten, bei denen das Girokonto direkt oder mit geringer zeitlicher Verzögerung belastet wird. Daher kann der Karteninhaber nur über die Summe verfügen, die er als Guthaben auf dem Girokonto hat oder im Rahmen einer eingeräumten Kontoüberziehung ausgeben darf.

5. Wenn ich meine Kreditkarte zurückgebe, verschlechtert sich dann mein SCHUFA-Score?

Langjährig bestehende Kreditkartenverträge sind ein Zeichen dafür, dass Banken in Ihre Zahlungsfähigkeit vertrauen. Dies wirkt sich positiv auf den Score aus. Umgekehrt verhält es sich nach der Beendigung eines Vertrags, da hier ein wichtiges Bonitätsmerkmal wegfällt. Was bedeutet das konkret: Beim SCHUFA-Score ist nicht nur das einzelne Merkmal wichtig, sondern auch die Länge der Geschäftsbeziehung, also die Kredithistorie.

6. Wie lange speichert denn die SCHUFA Informationen über die Nutzung einer oder mehrerer Kreditkarten?

Störungsfreie Verträge – und dazu zählt die Kreditkarte genauso wie Girokonten – werden nach Beendigung des Vertrages mit dem Anbieter bei der SCHUFA gelöscht.

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