„Ich bin die Stimme und das Ohr der Athlet:innen“, beschreibt Solomeyer seine Aufgabe als Athletensprecher bei Special Olympics Deutschland. Er setzt sich gegenüber dem Verband und der Öffentlichkeit für ihre Interessen ein, ist ihr Ansprechpartner für Wünsche, Sorgen und Verbesserungsvorschläge. Dazu zählen alltägliche Probleme, etwa wie Athleth:innen den richtigen Sportverein finden können, aber auch große Themen wie gesundheitliche Prävention. Er vertritt seine Athlet:innen in der Öffentlichkeit und verschafft ihnen eine Bühne. Es sind auch die Momente der Athlet:innen, auf die sich der 49-Jährige im Vorfeld der Weltspiele am meisten freut: „Meine Mannschaft zu sehen, wie jeder an sich wachsen kann. Bei Special Olympics erbringen alle Athlet:innen die Leistung, die sie können und erhalten dafür Anerkennung.“
Es geht auch um Akzeptanz
Als Repräsentant von Special Olympics Deutschland bewegt ihn aber auch der gesellschaftliche Auftrag der Special Olympics Bewegung: Er will Menschen mit geistiger Behinderung zu mehr Anerkennung und Teilhabe verhelfen. „Ich möchte, dass jeder so akzeptiert wird wie er ist. Ob gehörlos, blind oder lernbeeinträchtigt – das alles soll keine Rolle mehr spielen“, sagt Solomeyer. Der Athletensprecher wünscht sich endlich eine inklusive Gesellschaft: „Wir stecken hier noch immer am Anfang.“ Was ist seit seinem Antritt vor mehr als zehn Jahren beim Thema Inklusion passiert? Viele kleine Schritte konnte Special Olympics durchaus verbuchen. Nur ein Beispiel: 2018 wurden die Wettbewerbe mit den Paralympics gleichgestellt – „ein Erfolg, den wir uns mit viel Fleiß erarbeitet haben“, sagt Solomeyer. Die Inklusion sei schon mehr in den Köpfen angekommen, doch es gebe noch viel zu tun. „Wir wollen mit unseren Anliegen noch stärker in die Unternehmen und in die Vereine“, sagt Solomeyer.
Mark Solomeyer beim Badminton-Training.
Das erste Training nach den vielen Wochen hat Solomeyer gut getan. „Ich werde nach der langen Trainingspause morgen jeden Muskel spüren“, sagt er und setzt sich auf die Bank. Auch seine Matchpartner brauchen eine Verschnaufpause. Solomeyer ist ein offener Typ, es fällt ihm leicht, auf Menschen zuzugehen. Die Mitspieler im Verein haben in ihrem Sport bislang kaum Berührungspunkte mit Menschen mit geistiger Behinderung gehabt. Als Solomeyer von Special Olympics und seiner Funktion als Athletensprecher erzählt, sind sie beeindruckt. Ein Mitspieler hat ihn kürzlich im Fernsehen gesehen und wiedererkannt. „Guckt euch die Eröffnungsfeier am Samstag an, das wird toll“, rät Solomeyer seinen Mitspielern. Ein weiteres Match gefällig? Nein, für heute ist es genug. Doch wenn Solomeyer nach den Weltspielen wieder aus Berlin zurück ist, hat er wieder Zeit für Badminton.
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