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Betrugsprävention: So schützen Sie sich vor Identitätsdiebstahl

Durch die Digitalisierung werden Geschäfte zunehmend online abgeschlossen. Gerade da können Unternehmen sowie Verbraucher:innen Opfer von Identitätsbetrug und -missbrauch werden. Im Jahr 2022 waren drei von vier Internetnutzer:innen (75 Prozent) von Cyberkriminalität betroffen. Die SCHUFA will Ihnen helfen, wie Sie sich und Ihre Daten besser schützen können.

Straftaten im Bereich Internetkriminalität liegen in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau. Laut Bitkom, dem Verband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche, waren im vergangenen Jahr drei von vier Internetnutzer:innen (75 Prozent) von Cyberkriminalität betroffen, u.a. durch Betrug im E-Commerce, eine unberechtigte Weitergabe von persönlichen Daten, oder Missbrauch der eigenen Kontodaten. Doch bisher gibt es kaum Möglichkeiten, Identitätsdiebstahl frühzeitig zu erkennen, bevor ein persönlicher Schaden eingetreten ist.

1. Welche Formen von Identitätsdiebstahl gibt es?

Betrüger:innen lassen sich immer wieder neue Maschen einfallen, wenn es um den Diebstahl von Daten geht. Hier sind die Wichtigsten:

  • Betrug auf dem Wohnungsmarkt:
    Betrüger:innen treten als falsche Vermieter:innen auf, inserieren „Traumwohnungen“ und verwenden die Personalien von Mietinteressent:innen zur Bestellung von Waren im Internet. Die Opfer werden erst dann auf den Betrug aufmerksam, wenn zum Beispiel Konten gesperrt oder Dispokredite gestrichen werden. Weitere Infos hier.
  • Fake Shops, Phishing & Co.:
    Fake Shops sind betrügerische Online-Shops, die eine Zahlung mittels Vorkasse verlangen und die versprochene Ware dann nicht liefern. Cyberkriminelle versuchen durch Phishing-Mails an sensible Daten ihrer Opfer zu gelangen. Diese Mails enthalten beispielsweise Links mit verlockenden Angeboten. Öffnen die Leser:innen diese Links oder Anhänge, aktiviert sich unbemerkt ein sogenanntes Makro, das Schadsoftwares nachlädt. Diese ermöglichen den Angreifern den vollen Fernzugriff auf den Computer. Mehr dazu hier.
  • Der Enkeltrick wird zum Tochter- oder Sohntrick:
    Kriminelle geben sich auf WhatsApp oder per SMS als Kinder aus, die ihre Handynummer gewechselt haben. Ihr Ziel: Geld. Die Nachrichten lauten ungefähr so: „Hallo papa das ist meine neue nummer kannst du diese nummer speichern und mir auf WhatsApp schreiben? Lg.“ Wer sich darauf einlässt und auf die Nachrichten antwortet, bekommt eine Geschichte einer finanziellen Notlage aufgetischt und soll Geld überweisen. Mehr Infos hier.
  • Identitätsdiebstahl in der Familie oder im Freundeskreis:
    Wer Mahnungen von Unternehmen erhält, mit denen er noch nie etwas zu tun hatte, ist möglicherweise Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden. Kompliziert wird es, wenn der Identitätsdieb aus der Familie oder dem Freundeskreis kommt. In einem Fallbeispiel eines Schlichtungsspruchs des SCHUFA Ombudsmannes hat die ehemalige Lebensgefährtin eines Mannes Onlinekäufe ohne sein Wissen auf seinen Namen getätigt. Er hat erst durch das Prüfen seiner SCHUFA-Einträge davon erfahren. Mehr zum Fallbeispiel hier.

SCHUFA-IdentChecker

Die SCHUFA bietet einen kostenlosen Service zum Schutz vor Identitätsbetrug

Die verschiedenen Arten des Internets

Clear Web („Internet“): Das ist der Bereich des Internets, in dem wir shoppen, mit Freunden chatten oder Urlaubsfotos hochladen. Dieser leicht zugängliche Teil des Internets ist jedoch nur ein kleines Fragment des gesamten Netzes.

Deep Web: In diesem mit Abstand umfangreichsten Bereich (ca. 90% des gesamten Internets) befinden sich Firmendatenbanken, Streaming-Server sowie Online-Speicher. Grundsätzlich steht das Deep Web allen offen, viele Inhalte sind jedoch geschützt um bspw. Unternehmensgeheimnisse zu schützen.

Darknet: Dieser Raum des Internets ist ein vergleichsweise kleines Teilstück des Deep Webs. Es ist nicht auf herkömmliche Weise auffindbar, die Kommunikation wird verschlüsselt und die Urheber der Inhalte sowie seine Besucher bzw. Konsumenten wollen möglichst anonym bleiben.

Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

2. Wie hilft die SCHUFA Ihnen gegen Datendiebstahl?

Die SCHUFA ermöglicht schnelle und sichere Geschäftsabschlüsse. Pro Tag unterstützt die SCHUFA mit ihren Auskünften rund 320.000 Geschäftsabschlüsse und nimmt für Unternehmen rund 120.000 Identitätsprüfungen vor. Durch die Digitalisierung werden Geschäfte zunehmend online abgeschlossen. Gerade da können Unternehmen sowie Verbraucher:innen Opfer von Identitätsbetrug und -missbrauch werden. Die SCHUFA will Ihnen helfen, wie Sie sich und Ihre Daten besser schützen können. So geht’s:

  • Wie Sie sich vor Datendiebstahl präventiv schützen:
    Wer mehr Sicherheit für seine Daten im Internet möchte und/oder bereits Opfer von Identitätsbetrug geworden ist, kann das meineSCHUFA plus oder premium Paket nutzen. Der darin enthaltene Update-Service informiert umgehend per Mail oder SMS, wenn ein Unternehmen eine Anfrage stellt oder sich Daten zur Person ändern. So können Sie umgehend prüfen, ob Sie für die Anfrage selbst verantwortlich ist, weil Sie gerade zum Beispiel einen Kauf auf Rechnung durchgeführt haben oder ob ein unberechtigter Dritter Ihre persönlichen Daten für seine Zwecke missbraucht. Ebenfalls im meineSCHUFA plus-Paket enthalten ist der IdentSafe Monitor, der auf Wunsch das Internet – inklusive Deep Web und Darknet – auf unberechtigt veröffentlichte persönliche Daten wie Kontonummer, Kreditkartennummer oder Ausweisnummer durchsucht. Tauchen die Daten an kritischen Stellen im Internet auf, erfasst der Monitoring-Service dies und informiert Sie umgehend per Mail oder SMS. So können Sie reagieren, bevor ein Schaden entsteht: Unter einer 24-Stunden-Hotline beraten Expert:innen individuell zum Thema Identitäts- und Datenschutz und helfen, richtig zu reagieren. Außerdem erhalten Sie Unterstützung bei der Bereinigung der Spuren von Identitätsmissbrauch im Internet. Hier geht's zu den Produkten.
  • Der kostenlose Check Ihrer Daten:
    Der SCHUFA-IdentChecker bietet eine einfache ad hoc Prüfung online an, die es Verbraucher:innen ermöglicht, herauszufinden, ob ihre persönlichen Daten in den vergangenen 90 Tagen unberechtigt im Internet, Darknet oder Deep Web veröffentlicht wurden. Dazu muss lediglich eines der folgenden Kriterien eingeben werden: E-Mail-Adresse, Kreditkartennummer, Personalausweisnummer, Mobilfunknummer, Reisepassnummer, Führerscheinnummer, IBAN. Die eingegebenen Daten werden nicht gespeichert und nicht weitergegeben, und das Ergebnis der Prüfung erhält man sofort. Die Prüfung kann beliebig oft wiederholt werden. Den SCHUFA-IdentChecker jetzt testen.
  • Was Sie tun können, wenn Sie bereits Opfer von Identitätsmissbrauch wurden:
    Erhalten Sie Rechnungen für Waren, die Sie nie bestellt haben, ist das ein erstes Anzeichen für Identitätsbetrug. Dann sollten Sie sich mit den Händlern in Verbindung setzen und den Rechnungen widersprechen – tun Sie das nicht und ignorieren sogar die folgenden Mahnschreiben, hat das negativen Einfluss auf Ihre Bonität. Auf jeden Fall sollten Sie auch Anzeige bei der Polizei erstatten, so sind Sie offiziell als Identitätsbetrugsopfer (IDBO) registriert. Die SCHUFA bietet einen kostenlosen Service für Personen, die bereits Opfer von Identitätsmissbrauch geworden sind. Mit einer Identitätsbetrugsmeldung bei der SCHUFA schützen Sie sich vor weiterem Datenmissbrauch. Sollten Betrüger Ihre persönlichen Daten für weitere Geschäfte nutzen, sind die Geschäftspartner der SCHUFA bereits vorgewarnt. So werden neue Verträge mit besonderer Sorgfalt und bestehende Verträge bei Bedarf geprüft. Hier gibt's weitere Infos für Opfer von Identitätsmissbrauch.

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