Einfache Sprache

SCHUFA Themenportal

Aktuell & Wissenswert

Tanja Birkholz mit Special Olympics Athlet:innen

Special Olympics Fazit: Sie müssen sichtbar bleiben

Spektakuläre Eröffnungsfeier, inspirierende Athlet:innen, engagierte SCHUFA-Volunteers: Die World Games in Berlin haben Menschen sichtbar gemacht, die sonst zu wenig Aufmerksamkeit genießen. Das muss sich ändern. Ein Erfahrungsbericht.

Ich bin tief beeindruckt von diesen Special Olympics. Angefangen hat es mit einer verzaubernden Eröffnungsfeier, mich hat die Freude, Spontanität und die Ungezwungenheit der Athlet:innen aus 174 Delegationen tief berührt. Auch war es eine Ehre und ein bewegendes Gefühl, den Reiter:innen die Medaillen vergeben zu dürfen. Diese Erlebnisse und die unzähligen unserer 170 Mitarbeiter:innen der SCHUFA, die als Volunteers in Berlin waren, werden uns in inspirierender Erinnerung bleiben.

Das Motto #ZusammenUnschlagbar verstehen wir als Auftrag – über die Sportveranstaltung hinaus. Doch seien wir ehrlich: Bei diesem Auftrag stehen wir, die SCHUFA, aber auch die Gesellschaft erst am Anfang. Denn die Geschichten, die die Athlet:innen aus ihrem Alltag erzählen – beispielsweise zu unangenehmen Kommentaren bei der Fahrt mit der U-Bahn – sind andere, als wir es jetzt bei diesem Fest der Inklusion erleben durften.

Wir unterstützen deshalb uneingeschränkt die „Berliner Erklärung”, die für mehr Inklusion eintritt – vor allem im Schulsport. Aber nicht nur dort: Im ganzen Bildungsbereich kann und muss Inklusion gelebt werden: Wir können alle voneinander lernen und profitieren. Wir haben in diesen Tagen zudem viel darüber diskutiert, dass die Sportvereine unterstützt werden sollten, integrierte Sportprogramme anzubieten.

Am besten fängt man immer bei sich selbst an. Erstmalig war die SCHUFA als Partnerin bei den Special Olympics World Games Berlin 2023 dabei. Mit unserer Partnerschaft haben wir uns auf eine Reise begeben, auf der wir Neues lernen, aber auch Lösungen finden müssen für Themen und Herausforderungen, die wie bisher gar nicht kannten. Die Erfahrungen für uns als Menschen und auch für uns als Unternehmen sind jetzt schon tiefgehender und bereichernder, als wir es uns bei der SCHUFA je hätten vorstellen können.

Zunächst hatten wir unsere Verantwortung als Unternehmen im Sinne der Verständlichkeit und des Zugangs für alle Menschen zu unseren Produkten und Dienstleistungen im Blick. Im letzten Jahr haben wir hierzu erstmals einen Hackathon mit den Athlet:innen und dem Team von Special Olympics Deutschland sowie der SCHUFA-Bildungsinitiative WirtschaftsWerkstatt veranstaltet. Hier haben wir beispielsweise gelernt, dass für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung der Übergang unserer digitalen Gesellschaft zu Kreditkarten und Wallets immer mehr zur Exklusion führt – beispielsweise beim beliebten Besuch im Fußball-Stadion.

Unterstützt durch die Sozialhelden e.V. haben wir unsere Website schufa.de einer Prüfung auf Barrierefreiheit unterzogen. Als ersten Schritt haben wir eine Webseite mit Leichter Sprache erstellt. Einiges mehr ist noch zu tun.

Im Rahmen der Special Olympics World Games haben wir eine neue Studie zur finanziellen Teilhabe aus Sicht kognitiv beeinträchtigter Menschen, die gemeinsam mit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung erarbeitet wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass die Teilhabe am Finanzleben von dieser Gruppe sehr viel mehr Aufwand, Geduld und Einsatz als von Menschen ohne Beeinträchtigungen erfordert – aber auch, dass die Digitalisierung auch für kognitiv beeinträchtigte Menschen eine Chance sein kann, wenn wir bereit sind, die Perspektive zu ändern. Diese Studien, die die finanzielle Teilhabe in der Gesellschaft und besonders bei vulnerablen Gruppen untersucht, werden wir fortsetzen.

Als nächsten Schritt müssen wir Inklusion auch bei uns im Unternehmen leben und uns dafür verändern: Was brauchen Menschen in ihrer Vielfältigkeit und Unterschiedlichkeit? Wie stellen wir sicher, dass sich Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen bei uns wohlfühlen und orientieren können?

Tim, unser 17-jähriger Praktikant mit geistiger Beeinträchtigung, hat uns hier auf sehr herzliche Art und Weise die Augen geöffnet. Er hat mich und uns gelehrt, dass Geschwindigkeit nicht immer gut ist, dass die Möglichkeit zur Eigenverantwortung auch Struktur braucht, dass hohes Engagement und Leidenschaft auch die Möglichkeit zu Rückzug und Stille braucht. Bei kritischer Selbstreflexion ist das eigentlich klar, aber wir müssen hierzu auch die Rahmenbedingungen schaffen. Denn Inklusion im Arbeitsleben ist für uns als Mensch und als Arbeitgeber eine Bereicherung.

Zehn Tage lang haben 7.000 Athlet:innen Berlin geprägt. Die vielen Trainingsanzüge in den Farben der Delegationen malten ein freudestrahlendes Stadtbild. Diese Menschen waren sichtbar. Für alle. Diese Sichtbarkeit ist das große Ergebnis dieser Special Olympics World Games. Und es ist an uns, diese Sichtbarkeit aufrechtzuerhalten, auch wenn die 7.000 Athlet:innen wieder zurück in ihrer Heimat sind. Der Fußballer Ralf Andrasch aus Heilbronn hat den olympischen Eid bei der Eröffnungsfeier gesprochen: „Lasst mich gewinnen, aber wenn ich nicht gewinnen kann, lasst mich mutig mein Bestes geben.“ Das sollten wir alle für mehr Inklusion beherzigen.

Wir werden unseren Beitrag leisten.

Weitere Informationen

zu den Special Olympics

Menschen umarmen sich freudig

SCHUFA ist Partner von Special Olympics Deutschland

Alle Infos rund um den Veranstaltungsort, die Programmübersicht und Geschichte zu den Special Olympics, finden Sie hier.

Nehmen Sie Kontakt

mit uns auf

Ihre Ansprechpartner

SCHUFA Pressekontakt

Kormoranweg 5
65201 Wiesbaden
presse@schufa.de
Tel.: +49 611 9278-888
Mo. - Fr. 09 - 17 Uhr