„Wir lösen die Pferde“, erzählt Mia. Das bedeutet, dass die Pferde warmgeritten werden, damit die Muskeln der Vierbeiner auf „Betriebstemperatur“ kommen. Es geht linksrum, rechtsrum. Es wird „auf dem Zirkel“ geritten. Dabei wird das Pferd an einer Seite der großen Halle auf einem großen Kreis bewegt.
Aber wie lenkt man ein Pferd in die gewollte Richtung? Luisa sagt: „Wir haben unser Gewicht, die Beine und die Zügel. Damit sagen wir dem Pferd, wo es hinsoll.“ Die Kunst dabei: Je nachdem, auf welche Seite man im Sattel das Gewicht verlagert, in welche Richtung man am Zügel zieht und welcher Schenkel mit welcher Intensität ans Pferd drückt, verändert sich die Richtung.
Und wie versteht mein Pferd, ob ich zum Beispiel antraben möchte? Für Christian ist das einfach: „Da setze ich mich gerade hin und drücke die Beine zusammen und gebe die Hand vor.“
Ähnlich ist es beim Anhalten, aber mit einem großen Unterschied, weiß Luisa: „Da sitze ich auch schwer und lasse die Beine am Pferd, aber ich ziehe beide Zügel zurück.“
Was ist zu tun, damit das Pferd angaloppiert? „Das macht am meisten Spaß“, erzählt Mia strahlend. „da setze ich mich fest hin, lege den einen Schenkel zurück und mit dem anderen drücke ich ans Pferd.“
Was für den Laien kompliziert klingt, sieht bei Mia, Christian und Luisa sehr einfach aus. Sie bilden mit ihren Pferden eine Einheit. Wenn eine Übung nicht klappt, versuchen sie es erneut. Immer wieder. „Irgendwann geht das dann schon“, sagt Mia. „Und dann bin ich glücklich.“