SCHUFA-Verbraucherumfrage: Der Traum vom Eigenheim ist für viele geplatzt
Ein Haus bauen oder Wohneigentum kaufen – viele können das wegen der Krise nicht: 21 Prozent der Menschen in Deutschland verzichten laut SCHUFA-Umfrage derzeit lieber auf einen Immobilienkredit.
Nirgendwo in Europa ist die Wohnungseigentumsquote – mit weniger als 50 Prozent – so niedrig wie in Deutschland. Nur in der Schweiz leben noch weniger Menschen in den eigenen vier Wänden. Doch der Wunsch nach den eigenen vier Wänden w ächst: Gemäß der Interhyp-Wohntraumstudie 2021 wünschen sich rund 72 Prozent der Mieter:innen in Deutschland eine eigene Immobilie. Das sind deutlich mehr als noch im Jahr 2019. Damals träumten etwa 66 Prozent von dem eigenen Zuhause. Auch wenn die Deutschen laut der aktuellen Verbraucherumfrage wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft blicken: Der Traum vom Eigenheim ist für viele derzeit nicht realisierbar.
Zwar fallen seit Mitte vergangenen Jahres die Häuserpreise, doch stark gestiegene Zinsen und höhere Materialkosten schrecken viele vom Hausbau oder Haus- und Wohnungskauf ab. Zudem führt der Preisanstieg bei Energie und Lebensmitteln dazu, dass insgesamt weniger Geld im Portemonnaie der Verbraucher:innen zur Verfügung steht. Laut der aktuellen SCHUFA-Verbraucherumfrage verzichten aufgrund der steigenden Zinsen derzeit 21 Prozent darauf, einen Immobilienkredit aufzunehmen.
Anzahl neuer Immobilienkredite auf Talkurs
Dieses Bild spiegelt sich auch im Datenbestand der SCHUFA wider: Unmittelbar nach dem Corona-Lockdown 2020 bis Mitte 2021 ist die Anzahl neuer Immobilienkredite stetig gestiegen. Diese Entwicklung dreht sich zwar in der zweiten Jahreshälfte 2021 - jedoch noch auf dem hohen Niveau von 2019. In der 1. Jahreshälfte 2022 gab es noch einmal einen deutlichen Anstieg zum Vorjahr. Doch seit Mitte 2022 ist die Anzahl der Immobilienkredite auf aktuell minus 40 Prozent zu 2019 und minus 50 Prozent zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Verglichen werden die Zahlen jeweils auf Wochenbasis.