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SCHUFA Verbraucherumfrage: Die rationalen Deutschen trotzen der Krise

Inflation hoch, Energiepreise hoch – und immer noch Krieg in der Ukraine: Warum sind die Deutschen dann wieder etwas optimistischer? Weil sie sich in der Krise erfolgreich angepasst haben.

Die finanzielle Situation der Mehrheit der Deutschen scheint sich leicht zu entspannen. Die neue SCHUFA-Umfrage unter Verbraucher:innen ergab: Der Anteil der Menschen, die Angst vor der Zukunft haben, ist gesunken. So sagen 47 Prozent der Menschen in der Umfrage, dass das kommende Jahr für sie persönlich besser wird als das zurückliegende. So sagen 47 Prozent der Menschen in der Umfrage, dass das Jahr 2023 für sie persönlich besser wird als 2022. Im vergangenen Oktober waren gerade mal 34 Prozent der Befragten dieser Meinung.

Jetzt ist die Inflation in Deutschland mit immer noch acht Prozent nach sehr hoch, die gestiegenen Energiekosten belasten – und der Krieg in der Ukraine dominiert unverändert das Weltgeschehen. Woher kommt dieser Stimmungsumschwung? Die Deutschen wurden im Ausland gerne mit dem Stempel „German Angst“ versehen. Doch mehrere Ergebnisse der SCHUFA-Verbraucher:innenumfrage zeichnen ein anderes Bild der „Germans“: Sie sind in der Krise die rationalen, pragmatischen Deutschen.

1. Sie passen sich der Krise an und gehen weniger Shoppen.

Rund drei Viertel (77 Prozent) der Verbraucher:innen geben beim Shoppen und Einkaufen bewusst weniger Geld aus. 85 Prozent versuchen insgesamt ihre Ausgaben zu reduzieren. Auf diese Weise sparten viele Verbraucher:innen Geld – und konnten in Teilen sogar Geld zurücklegen. Der Anteil der Befragten, die wieder Rücklagen bilden können, ist im Vergleich zur Oktober-Umfrage von 20 auf 27 Prozent etwas gestiegen

2. Sie sparen Energie im Haushalt.

Ein wichtiges Thema für die Deutschen im Winter war Energiesparen: Nahezu jede/r Befragte (92 Prozent) gab jetzt an, Energie zu sparen, z.B. beim Strom. Lediglich beim Heizen lässt das Sparen etwas nach (78 im Februar 2023 gegenüber 85 Prozent im Oktober 2022). Das zeigen auch andere Statistiken…


unbekanntes Bild
Wir sehen, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland ihr Verhalten schnell den Umständen anpassen. Auch in unserem Datenbestand hat sich die Lage etwas beruhigt. Die Zahl der Personen mit neuen Zahlungsstörungen liegt inzwischen wieder knapp unterhalb des Vorjahreszeitraums. Für eine Entwarnung ist es aber noch zu früh.
Dr. Ole Schröder, Vorstand der SCHUFA Holding AG
Grafik Deutsche sparen

3. Sie planen Inflation und Energiepreise im Budget ein.

Die Preissteigerungen in nahezu allen Lebensbereichen belasten die Haushalte. Dennoch scheinen diese zusätzlichen Kosten zumindest planbarer geworden zu sein: Nach Ansicht der EZB scheint der Höhepunkt der Inflation überschritten zu sein. Fast ein Drittel der von der SCHUFA befragten Verbraucher:innen rechnet mit einer Inflationsrate von maximal 8 Prozent, ungefähr ein weiteres Drittel mit höchstens 10 Prozent. Im Februar 2023 lag die Inflationsrate bei 8,7 Prozent.

Auch die Energiepreise sind nun besser zu kalkulieren: Bei 68 Prozent der Verbraucher:innen sind laut SCHUFA-Umfrage die monatlichen Vorauszahlungen l für Strom erhöht worden – davon bei immerhin 23 Prozent auf eigene Initiative. 63 Prozent der Befragten geben an, dass sie die gestiegenen Energiepreise gut stemmen können. Hierzu haben nicht zuletzt die Strom- und Gaspreisbremsen der Bundesregierung beigetragen.


Grafik Energiepreise stemmen

4. Sie sind nicht anfällig für Populismus.

Politische Profiteure von Krisen sind häufig Populisten. Doch die Haltungen der Befragten zum Ukraine-Krieg sind ziemlich konstant. Sollen die Sanktionen gelockert werden, weil es vermeintlich den Geldbeutel entlasten könnte? Nicht mit den Deutschen. In den Verbraucherumfragen der SCHUFA seit dem Angriff auf die Ukraine durch Russland vor gut einem Jahr ist die Zustimmung zu den Sanktionen des Westens gegen das Regime von Wladimir Putin konstant hoch. 60 Prozent der Befragten sind bereit persönliche Einschränkungen hinzunehmen, um die Sanktionen gegen Russlands Angriffskrieg zu unterstützen (Oktober 2022: 54 Prozent). 66 Prozent sind der Meinung, die Sanktionen gegenüber Russland sollten nicht gelockert werden, um dafür günstige Energieträger wie Gas oder Öl zu erhalten. (Oktober: 2022: 59 Prozent)

5. Sie gönnen sich wieder etwas.

Im Herbst und Winter haben sich die Verbraucher:innen massiv eingeschränkt – doch langsam steigt die Konsumstimmung. Man will sich wieder etwas gönnen. So ist der Anteil der Personen, die auf Reisen verzichten, von 65 auf 60 Prozent gesunken. Der Anteil der Verbraucherinnen, die weniger Essen gehen, liegt ebenfalls 6 Prozentpunkte unter dem Oktober-Wert. Auch dieses Verhalten ist - ziemlich rational.

Zur Umfrage: Die NORDLIGHT research GmbH hat im Auftrag der SCHUFA Holding AG vom 07.2.-14.2.2023 im Rahmen eines Online Panels eine bevölkerungsrepräsentative quantitative Erhebung durchgeführt (n=1.000). Die SCHUFA Holding AG führt diese Verbraucher:innen-Umfragen seit September 2020 durch.

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