Wohnungsmarkt: Immer mehr Menschen geben Immobilienkauf auf
Aktuelle SCHUFA-Daten zeigen weiterhin einen deutlichen Rückgang bei den neuen Immobilienkrediten. Schuld sind die steigenden Zinsen bei der Finanzierung.
Die Preise für Wohnimmobilien fallen weiter. Wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) aktuell veröffentlicht hat, kosteten Wohnimmobilien im dritten Quartal dieses Jahres 6,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Eine gute Nachricht für alle, die von den eigenen vier Wänden träumen? Nur bedingt. Die sinkenden Kaufpreise können die steigenden Zinsen bei der Immobilienfinanzierung nicht ausgleichen. Viele Menschen können sich aufgrund der hohen Zinsen keine Immobilie leisten.
Jeder Vierte verzichtet auf den Kauf einer Immobilie
Dies bestätigen die Ergebnisse der neuen SCHUFA Verbraucher-Umfrage: Jeder Vierte (25 Prozent) verzichtet aufgrund der steigenden Zinsen auf den Kauf einer Immobilie. Damit hat der Anteil der Menschen, die davon absehen, eine Immobilie zu erwerben, seit dem Frühjahr 2023 (21 Prozent) weiter leicht zugenommen. Und auch für die Menschen, die bereits eine Immobilie finanzieren, stellen die steigenden Kosten eine zunehmende Belastung dar: 32 Prozent der Personen mit einem Immobilienkredit haben Angst, ihren Immobilienkredit nicht mehr bedienen zu können. Im Frühjahr 2023 waren es noch 28 Prozent.
Etwas mehr als jeder dritte Deutsche (35 Prozent) hat laut SCHUFA Verbraucher-Umfrage derzeit eine Kreditverpflichtung. Unter den Personen mit einem Kredit haben 32 Prozent einen Immobilienkredit, 60 Prozent einen Konsumentenkredit (60 Prozent), und 21 Prozent einen Leasingvertrag. Der Rückgang bei den Immobilienkrediten ist deutlich: Er ist seit dem Frühjahr 2023 von 40 Prozent auf aktuell 32 Prozent gesunken.
Neue Immobilienkredite seit Mitte 2022 auf Talfahrt
Dieses Bild spiegelt sich auch in den Daten der SCHUFA wider, die die Zahl der neu vergebenen Immobilienkredite jeweils auf Wochenbasis vergleichen: Während die Zahl der neu abgeschlossenen Immobilienkredite im ersten Halbjahr 2022 nahezu kontinuierlich anstieg, ging sie ab Mitte 2022 kontinuierlich zurück – mit einem durchschnittlichen Minus von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Seit 2023 hat sich dieser Trend nochmals verstärkt. Bereits im ersten Quartal 2023 weisen die SCHUFA-Daten einen Rückgang der Immobilienkredite um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus, im Mai kletterte der Wert sogar auf bis zu minus 56 Prozent.
Seit Oktober zeichnet sich jedoch erstmals wieder eine positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ab: Es wurden mehr Immobilienkredite aufgenommen als in den entsprechenden Wochen des Vorjahres. Insgesamt bewegt sich die Zahl der neu vergebenen Immobilienkredite aber immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau.